Bund und Länder uneins:Atomsteuer könnte später kommen

Die Brennelementesteuer sollte zum Jahreswechsel eingeführt werden. Doch der Streit zwischen Bund und Ländern lässt Zweifel am Termin aufkommen.

M. Bauchmüller

Die Bundesregierung könnte mit ihrer geplanten Brennelementesteuer in Verzug geraten. Der Finanzausschuss des Bundesrates votierte nach SZ-Informationen einstimmig dafür, den Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat einzuberufen.

Die Länder fürchten, dass sie Steuereinbußen haben, wenn die neue Steuer kommt - sie schmälert die Gewinne der Betreiberfirmen und damit auch deren Gewerbesteuern. Sie fließen an die Kommunen, während die Brennelementesteuer allein an den Bund geht.

Schließen sich die Länder im Bundesrat der Haltung ihrer Finanzminister an, wäre ein Vermittlungsverfahren fällig - und das geplante Inkrafttreten der Steuer zur Jahreswende gefährdet.

Einer Studie der Grünen-Bundestagsfraktion zufolge könnten den Gemeinden 320 Millionen Euro Steuern entgehen. Allerdings könnten die Länder über den Bundesrat auch den Bund unter Druck setzen. "Entweder der Bund zahlt, oder die Länder können das Gesetz viele Monate aufhalten", sagt Grünen-Fraktionsvize Bärbel Höhn.

Erst kürzlich war bekannt geworden, dass der RWE-Konzern 280 Millionen Euro Steuern sparen konnte - mit neuen Brennelementen noch vor dem 1. Januar.

© SZ vom 13.11.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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