Joe Biden ist immer dann ein besonders guter Redner, wenn er vom Leid spricht. Ein weniger guter Redner ist er, wenn er sich in die Ecke gedrängt fühlt und glaubt, sich rechtfertigen zu müssen. Am Dienstag war der US-Präsident im Weißen Haus beides, zunächst ein weniger guter, ein fast aggressiver Redner, dann ein guter, ein einfühlsamer Redner. Biden sprach aus Anlass des vollständigen Abzugs der US-Truppen aus Afghanistan, nachdem amerikanische Soldaten fast 20 Jahre lang in dem Land stationiert waren. Den entscheidenden Satz seiner Rede musste er nicht vom Teleprompter ablesen. Mit fester Stimme sagte er: "Der Krieg in Afghanistan ist vorbei."
Rede zum Afghanistan-Einsatz:Wie Biden versucht, den chaotischen Abzug als Erfolg darzustellen
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Der US-Präsident wehrt sich gegen Vorwürfe, der 31. August als Termin für das Verlassen Kabuls sei willkürlich gewesen. Das Leid der vom Krieg Betroffenen spricht er mit einfühlsamen Worten an - allerdings nur das amerikanische Leid.
Von Christian Zaschke, New York
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