Die Grünen haben ihre Veranstaltung zum politischen Aschermittwoch in Biberach abgesagt. Als Grund nannte der Vorsitzende des Kreisverbands Biberach, Michael Gross, aggressive Stimmungen bei Demonstrationen im Umfeld. Einem Polizeisprecher zufolge wurden dabei auch mehrere Polizisten verletzt. Im Vorfeld der Veranstaltung hatte es massive Proteste und Blockaden unter anderem von Landwirten gegeben. Der Landesbauernverband in Baden-Württemberg hat nach eigener Auskunft nicht zu den Protesten aufgerufen oder diese im Vorfeld unterstützt.
Die Grünen treffen sich seit Jahren in Biberach, wo in diesem Jahr wieder viel Bundesprominenz erwartet wurde. Neben Landwirtschaftsminister Cem Özdemir, der als aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge von Ministerpräsident Winfried Kretschmann gilt, sollten die Bundesvorsitzende Ricarda Lang und Urgestein Jürgen Trittin ans Rednerpult treten. Auch Kretschmann sollte dabei sein.
Seit dem Morgen hatten jedoch Bauern in Biberach protestiert und Straßen blockiert. Auf den Zufahrtsstraßen zur Stadthalle standen Dutzende Traktoren. Vor der Halle wurde ein großer Misthaufen abgeladen. Zu hören waren lautes Gehupe und Musik. Polizisten sind einem Sprecher zufolge bei den Protesten mit Gegenständen beworfen worden. Eine Person sei festgenommen worden. Zu möglicherweise verletzten Demonstrantinnen oder Demonstranten äußerte sich der Polizeisprecher nicht.
Bei den Protesten gab es auch einen Zwischenfall, bei dem Beamte Pfefferspray gegen Demonstrierende einsetzten, um den Weg für zwei Fahrzeuge freizuräumen. Die beiden Wagen fuhren danach von der Stadthalle weg. An einem Fahrzeug war eine Scheibe eingeschlagen. Die Polizei sei auf Proteste vorbereitet gewesen, wie der Sprecher sagte. Bisher seien diese aber immer friedlich verlaufen.
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Der Vorstand des Kreisbauernverbands, Karl Endriß, sagte, an die Stadthalle sei kein Herankommen, da überall drumherum Demonstrierende stünden. Zu den Protesten hatten laut Endriß verschiedene Gruppierungen aufgerufen. Unter den Demonstrierenden seien hauptsächlich Bauern, aber auch Fuhrunternehmer seien beteiligt.