Berlin:Eine Geschichte von Stolz und Macht

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Großeinsatz der Polizei in dem linken Wohnprojekt in der Rigaer Straße 94 in Berlin Friedrichshain. (Foto: snapshot-photography/F.Boillot/imago images)

Die Hausbesetzer im Berliner Osten sind überzeugt: 30 Jahre "kratzen, beißen, kämpfen" haben Gutes bewirkt. Kritiker sehen das anders. Was feststeht: Der Kampf hat die Stadt geprägt.

Von Jan Heidtmann, Berlin

Als in Berlin vor 30 Jahren Hausbesetzer und Polizei sich heftige Straßenschlachten liefern, ist Paul Geigerzähler zwölf Jahre alt. Als ein Generalleutnant a.D. zum Innensenator von Berlin ernannt wird, um den Hausbesetzungen ein Ende zu setzen, zieht Paul Geigerzähler, 17, in ein besetztes Haus. Er wird mehrfach "geräumt", wie Geigerzähler das nennt. "Hätte damals die Polizei nicht meine Plattensammlung aus dem Fenster geworfen - wer weiß, was aus mir geworden wäre", sagt er lachend. So wurde ein Hausbesetzer aus ihm und ein Musiker, der auch heute, mit 42, mal von seinen Auftritten und dann wieder von Hartz IV lebt. Vor allem aber wurde Paul Geigerzähler über die Jahre zum Chronisten der Hausbesetzerszene im Nordkiez von Friedrichshain-Kreuzberg.

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