In Berlin zeichnet sich eine Mehrheit für einen Weiterbetrieb des Stadtflughafens Tegel ab. Laut dem amtlichen Endergebnis sprachen sich 56,1 Prozent der Wähler in den 2439 Wahlbezirken für den von der FDP initiierten Vorschlag aus. 41,7 Prozent Prozent stimmten für eine Schließung Tegels nach der Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens in den kommenden Jahren. Zur Abstimmung aufgerufen waren etwa zweieinhalb Millionen Wahlberechtigte in der Hauptstadt. Das endgültige Ergebnis soll in der Nacht vorliegen.
Die FDP hatte gefordert, den innerstädtischen Flughafen im Nordwesten Berlins nach Eröffnung des Hauptstadt-Airports BER weiterhin zu nutzen. Die Abstimmung ist allerdings nicht rechtsverbindlich - sie fordert den rot-rot-grünen Senat lediglich zum Handeln auf.
Die Verantwortlichen im Berliner Senat sind nun in einer schwierigen Position, denn das Areal des Tegeler Airports ist schon verplant. Im jetzigen Terminalgebäude soll eine Hochschule einziehen, auf dem Gelände sollen ein neues Gewerbegebiet, Wissenschafts-Institute sowie etwa 9000 dringend benötigte Wohnungen in der rasant wachsenden Hauptstadt entstehen.
Die Tegel-Befürworter argumentieren vor allem mit den mangelnden Kapazitäten des BER, der voraussichtlich nicht vor 2019 in Betrieb geht. Der Senat verweist dagegen auf Pläne für einen Ausbau des BER und auf weniger Fluglärm bei einer Schließung Tegels.