Bericht der Atomenergiebehörde IAEA:Hinweise auf Atomwaffen-Entwicklung in Iran

Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA ist "ernsthaft besorgt" über das iranische Atomprogramm: Es gebe "glaubwürdige" Informationen, wonach Teheran an der Entwicklung von Atomwaffen gearbeitet habe.

Iran hat nach Erkenntnissen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in seinem Atomprogramm Arbeiten ausgeführt, die zur Entwicklung von Atomwaffen dienen könnten. Die IAEA zeigt sich in ihrem neuestes Bericht "ernsthaft besorgt": Es gebe "glaubwürdige" Informationen, wonach Teheran an der Entwicklung eines atomaren Sprengsatzes gearbeitet habe.

Ist stolz auf das umstrittene Atomprogramm seines Landes: Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad (beim Besuch der Urananreicherungsanlage in Natans). (Foto: dpa)

Die waffen-relevanten Arbeiten seien Teil eines "strukturierten Programms" bis 2003 gewesen. Möglicherweise würden einige dieser Aktivitäten weitergeführt. Unter anderem seien Experimente mit starkem Sprengstoff ein wesentliches Indiz für die gezielte Entwicklung atomarer Waffen. Besonders beunruhigt sei die IAEA über Studien zu atomaren Bauteilen aus den Jahren 2008 und 2009.

"Die Informationen weisen darauf hin, dass Iran Arbeiten zur Entwicklung eines nuklearen Sprengkörpers durchgeführt hat", erklärt IAEA-Chef Yukia Amano laut dpa in dem Bericht.

Zuvor war bereits bekanntgeworden, dass die IAEA neue Erkenntnisse über einen militärischen Charakter des iranischen Atomprogramms hat. In Israel wurde daraufhin über die Möglichkeit eines militärischen Angriffs auf iranische Atomanlagen debattiert. Der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak hatte sich am Dienstag aber bemüht, Sorgen vor einem unmittelbar bevorstehenden Krieg mit Iran zu zerstreuen. "Ein Krieg ist kein Picknick, und wir wollen keinen Krieg", sagte Barak dem israelischen Rundfunk.

Aus Jerusalem gab es zunächst keine offizielle Kommentierung der jüngsten Erkenntnisse. Mark Regev, ein Sprecher des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, sagte jedoch am Dienstagabend, es werde keine "automatische Reaktion" geben. Israel müsse den Bericht erst studieren.

© dpa/dapd/AFP/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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