Belarus:Ihr könnt euch niemals sicher sein

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"Schiwy Belarus", es lebe Belarus: Fahnenschwingend und tänzelnd zogen vergangenen Samstag Hunderte durch Berlin. In der Luft lag ein Nachhall jener Wut der großen Demonstrationen in Minsk im August. (Foto: Hannes Jung)

Bevor Alexander Lukaschenko Krieg gegen sein Volk führte, war er für Europa vor allem lästig. Jetzt wird immer klarer, wie skrupellos er ist. Von Oppositionellen, die selbst im Exil in Gefahr sind.

Von Silke Bigalke und Sonja Zekri

Im Gefängnis entwickeln Menschen viele Überlebensstrategien. Wenn Olga Shparaga in der Haft nicht meditierte, hielt sie Vorlesungen. Sie hatte insofern ein dankbares Publikum, als ihre Mitgefangenen nirgendwohin konnten und die belarussischen Unterdrückungsapparatschiks unvorsichtig genug waren, Gleichgesinnte in eine Zelle zu sperren. Einige der Frauen gehörten - wie die Philosophin Shparaga - der feministischen Gruppe des oppositionellen Koordinationsrates an. Andere hätten sich im Leben nicht als Feministinnen bezeichnet. Aber alle - ob 18 oder 63 Jahre alt - waren entschlossen, dass das mit Belarus als "letzter Diktatur Europas" jetzt mal ein Ende haben muss.

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