In den Tagen nach der Wahl hat Alexander Lukaschenko mit Staatsoberhäuptern anderer ehemaliger Sowjetrepubliken telefoniert wie Aserbaidschan, Tadschikistan, Usbekistan, Armenien. Alles Neulinge im Vergleich zu ihm, der sich gerade seine sechste Amtszeit sichert. Gratulationen aus dem Westen kamen keine. Das scheint den Machthaber ebenso wenig zu bekümmern wie das Befinden der Belarussen, die aufbegehren gegen den erlogenen Sieg und sich dafür Nacht für Nacht von den Sicherheitskräften zusammenschlagen lassen. Die Demonstrierenden hat Lukaschenko eher im Vorbeigehen als fremdgesteuerte Schafe bezeichnet, dann als Arbeitslose und Kriminelle. Keine Rede ans Volk, keine ausgestreckte Hand. Er hat einfach weitergemacht.
Belarus:Dialog unerwünscht
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Hat auch nach 26 Jahren an der Macht nicht genug: Alexander Lukaschenko, Präsident von Belarus.
(Foto: Sergei Gapon/AP)Der langjährige Machthaber Alexander Lukaschenko regiert mit Strukturen aus der sowjetischen Vergangenheit. Doch die Wut, die seit der umstrittenen Abstimmung überall im Land zu sehen ist, wird er nicht mehr loswerden.
Von Silke Bigalke, Moskau
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