Behörden:Zoll Gießen deckt mehr Drogenschmuggel in Postsendungen auf

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Zollbeamte stehen bei einer Kontrolle. (Foto: Julian Stratenschulte/dpa)

Drogen, Plagiate, Schwarzarbeit - auch im vergangenen Jahr hatten die Kontrolleure des Gießener Hauptzollamtes alle Hände voll zu tun. Zudem sorgten sie für Milliarden-Steuereinnahmen für den Bund.

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Gießen (dpa/lhe) - Kontrolleure des Hauptzollamtes Gießen haben im vergangenen Jahr mehr Fälle von Drogenschmuggel aufgedeckt. Insgesamt sei nahezu eine halbe Tonne Rauschgift aus dem Verkehr gezogen worden, das hauptsächlich in Postsendungen entdeckt wurde, wie aus einer Jahresbilanz hervorgeht, die das Hauptzollamt parallel zur Bundesbehörde am Freitag veröffentlichte. Es wurden 1542 entsprechende Beanstandungen registriert.

An der Gesamtmenge hatten Cannabis-Produkte wie Marihuana und Haschisch mit 413 Kilogramm den größten Anteil. Aber auch Kokain, Amphetamine, Crystal Meth und Heroin wurden sichergestellt. Hinzu kamen 117.073 Plagiate im Wert von rund 2,8 Millionen Euro. Die meisten Artikel kamen den Angaben zufolge aus Indien, China sowie der Türkei. Im Vorjahr waren nach früheren Angaben noch bei 539 Sendungen Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz festgestellt worden.

Das Hauptzollamt Gießen ist eines von drei Hauptzollämtern in Hessen und regional für Nord-, Ost- und Mittelhessen zuständig. Zu seinen Aufgaben gehört unter anderem auch die Zollabfertigung im Internationalen Postverteilzentrum am Logistikstandort Niederaula (Landkreis Hersfeld-Rotenburg). Hier hatte die Arbeit schon zuletzt deutlich zugenommen, weil seit einigen Jahren alle Sendungen aus Nicht-EU Ländern - darunter nach dem Brexit auch aus Großbritannien - beim Zoll angemeldet werden müssen. Dazu gehören auch Kleinsendungen, die früher anmeldefrei waren und nun automatisiert abgefertigt würden, um den Warenfluss nicht zu unterbrechen, wie es hieß.

Ein Schwerpunkt sei auch im vergangenen Jahr die Bekämpfung von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung gewesen. Mit der Überprüfung von 1598 Arbeitgebern und 13 721 Personen seien die Schwarzarbeitsfahnder gegen illegale Beschäftigung und Sozialleistungsbetrug vorgegangen. Als Folge wurden 3651 Strafverfahren und 2129 Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.

Der lebhafte Warenverkehr sorgte für einen Anstieg an Steuereinnahmen des Hauptzollamtes Gießen für den Bundeshaushalt. Sie beliefen sich 2023 auf 2,81 Milliarden Euro, nach 2,57 Milliarden Euro im Vorjahr. Den größten Anteil an den Steuereinnahmen hatte mit 1,23 Milliarden Euro die bei der Einfuhr von Waren erhobene Einfuhrumsatzsteuer.

© dpa-infocom, dpa:240503-99-905635/2

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