Aufstand in Syrien:Assad bietet Opposition Dialog an

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Syriens Wirtschaft ist am Boden - nun ist das Regime in Damaskus zu Verhandlungen "ohne Vorbedingungen" bereit. Doch ob die Opposition darauf eingeht ist fraglich: Sie hatte schon Ende Januar eigene Bedingungen für Gespräche gestellt.

In den Konflikt in Syrien könnte nach fast zwei Jahren und mehr als 60.000 Opfern Bewegung kommen. Das Regime von Präsident Baschar al-Assad bietet der Opposition in dem Bürgerkriegsland einen Dialog "ohne Vorbedingungen" an. Informationsminister Omran al-Subi sagte dem syrischen Staatsfernsehen, dass die Tür für einen Dialog geöffnet sei. Es werde niemand ausgeschlossen, der sich ernsthaft um eine Lösung der Krise bemühe und bereit sei, die Waffen niederzulegen.

Ob die Opposition sich auf diesen Vorschlag einlässt, ist jedoch fraglich. Denn der Vorsitzende der Nationalen Syrischen Koalition, Moas al-Chatib, hatte schon am 30. Januar die Bedingungen für Gespräche mit dem Regime genannt. Er verlangte damals unter anderem die Freilassung von 160.000 Häftlingen aus syrischen Gefängnissen. Bis zum morgigen Sonntag sollten alle inhaftierten Frauen auf freien Fuß gesetzt werden.

Strom, Lebensmittel und Medikamente sind knapp

Ein Grund für die Gesprächsbereichtschaft Assads könnte die desolate Lage der syrischen Wirtschaft sein. Treibstoff, Strom, Wasser, Lebensmittel und Medikamente sind knapp. Wegen der landesweitenm Kämpfe ist ein Großteil der Infrastruktur zerstört.

Als Reaktion darauf wurde eine Umbildung des Kabinetts verkündet. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete, wurden zwei Ministerien neu gebildet: das Arbeits- und das Sozialministerium. In fünf weiteren Ressorts wurden den Angaben nach neue Minister ernannt. Betroffen waren demnach das Bauministerium, das Ministerium für öffentliche Dienste, das Agrarministerium, das für Öl und Rohstoffe zuständige Ministerium sowie das Finanzministerium.

Assad will zeigen, dass er noch die Kontrolle hat

Seit dem Beginn des Aufstands gegen Assad hat der Machthaber schon mehrere Kabinettsumbildungen vorgenommen. Aus westlichen Diplomatenkreisen in Beirut verlautete, dass der Präsident damit zeigen wolle, dass er noch immer die Kontrolle habe.

Indes gibt es in der Hauptstadt Damaskus die heftigsten Gefechte seit Monaten. Regierungstruppen versuchten nach Angaben von Aktivisten, die Rebellen aus der Stadt und ihren Vororten zu vertreiben. In der Nähe des zentralen Abbassiden-Platzes schlugen Mörsergranaten ein. Landesweit kamen am Samstag nach Angaben von Oppositionellen bis zum Nachmittag 51 Menschen ums Leben.

© Süddeutsche.de/dpa/rela - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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