Aufstand gegen Assad:Fünf verschleppte Journalisten in Syrien befreit

Richard Engel bei seiner Ankunft in der Türkei. (Foto: AP)

Ein in Syrien entführter US-Journalist ist nach fünf Tagen aus den Händen einer regierungstreuen Miliz befreit worden. Der NBC-Journalist und sein Team wurden bei einem Gefecht von Regimegegnern befreit. Die Entführer sollen den regierungstreuen Schabiha-Milizen angehört haben.

Richard Engel, Korrespondent des Senders NBC, und vier weitere Journalisten sind nach einem Feuergefecht und fünf Tagen Gefangenschaft an einem Checkpoint befreit worden. Das meldeten NBC und türkische Medien. Die Entführten berichteten, sie seien nicht körperlich misshandelt, aber mit Scheinhinrichtungen unter großen Druck gesetzt worden.

Kämpfer der syrischen Rebellenbrigade Ahrar al-Scham erklärten gegenüber der in London ansässigen Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter, sie hätten die Ausländer befreit. Bei den Journalisten handele es sich um zwei US-Bürger, einen Türken, einen Briten jordanischer Herkunft und einen Deutschen, der aus Syrien stammt. Das NBC-Team war am Donnerstag von einer unbekannten Gruppe verschleppt worden, nachdem es aus der Türkei nach Syrien gereist war.

Richard Engel zählt zu den bekanntesten US-Journalisten in Syrien

Der für den Fernsehsender NBC News arbeitende 39-jährige Richard Engel zählt zu den bekanntesten US-Journalisten, die über den seit März 2011 andauernden Aufstand gegen Syriens Staatschef Baschar al-Assad berichten.

Die Entführer hätten sie gegen vier iranische Agenten, zwei Libanesen und andere Gefangene der syrischen Rebellen eintauschen wollen, sagte Engel. Auf dem Weg zu einem Stützpunkt der libanesischen Hisbollah in Syrien seien sie dann in einen Kontrollposten der Rebellen geraten. Es habe einen Schusswechsel gegeben, bei dem zwei der Entführer getötet worden seien. Er und sein Team seien kurz darauf unverletzt befreit worden, sagte Engel seinem Sender.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, die Entführer seien geflohen und hätten dabei ihr Fahrzeug mit den Journalisten zurückgelassen. Der Vorfall habe sich westlich von Maarrat Misrin ereignet.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/thei - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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