Flüchtlinge:Deutschland und Griechenland einigen sich auf Rücknahmeabkommen

Flüchtlinge auf der griechischen Insel Lesbos: Das Abkommen zwischen Deutschland und Griechenland steht kurz vor dem Abschluss. (Foto: AFP)
  • Das Abkommen zwischen Deutschland und Griechenland zur Rücknahme von Asylbewerbern steht. Es laufe nur noch ein abschließender Briefwechsel.
  • Auch mit Italien seien die Verhandlungen "sehr weit fortgeschritten", sagt eine Sprecherin des Innenministeriums.
  • In der Praxis dürfte das aber nur sehr wenige Menschen betreffen.

Deutschland hat sich mit Griechenland auf eine Vereinbarung zur Rücknahme von Asylbewerbern geeinigt, für die Athen zuständig ist. "Wir haben uns geeinigt", sagte Ministeriumssprecherin Eleonore Petermann am Freitag in Berlin. Der Abschluss stehe unmittelbar bevor. Es laufe noch ein abschließender Briefwechsel. Details wollte Petermann noch nicht nennen.

Zuvor hatte die Bundesregierung bereits ein entsprechendes Abkommen mit Spanien abgeschlossen. Nach Angaben der Sprecherin von Innenminister Horst Seehofer sind auch die Verhandlungen mit Italien "sehr weit fortgeschritten". Man gehe davon aus, "dass der Vertrag auch zustande kommen wird".

Die Abkommen betreffen nur wenige Menschen

Die Verträge sind Teil eines Kompromisses in der großen Koalition, mit der ein wochenlanger Streit zwischen CDU und CSU über die Zurückweisung von Flüchtlingen direkt an der Grenze vorerst beendet worden war. Die Abkommen sollen ermöglichen, dass an der deutsch-österreichischen Grenze überprüfte Flüchtlinge binnen 48 Stunden zurückgebracht werden, wenn sie etwa in Spanien, Italien oder Griechenland bereits einen Asylantrag gestellt haben.

In der Praxis dürfte dies nur sehr wenige Flüchtlinge betreffen. Bei der Einreise an der deutsch-österreichischen Grenze wurden nach Angaben des Innenministeriums aus der vorigen Woche seit Mitte Juni etwa 150 Personen festgestellt, die in einem anderen EU-Land Asyl beantragt hatten. Etwa die Hälfte davon sei auf Italien entfallen, etwa ein Fünftel auf Österreich. Aus Spanien sei kein einziger dabei gewesen.

© SZ.de/dpa/Reuters/saul - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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