Anti-TTIP-Demo:"Kapitalismus geh heim, du bist besoffen"

Mehr als 25 000 Menschen sind in Hannover gegen das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP auf die Straße gegangen. Morgen wird US-Präsident Obama in der Stadt erwartet.

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Tausende Demonstranten sind am Samstag in Hannover zu einer Protestkundgebung gegen das umstrittene transatlantische Freihandelsabkommen TTIP zusammengekommen.

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Einige der Demonstranten fanden sehr deutliche Bilder dafür, was sie von TTIP halten.

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Für Sonntag wird US-Präsident Barack Obama zur Eröffung der Hannover Messe in der Stadt erwartet. Er hatte zuletzt noch für das Freihandelsabkommen geworben: TTIP sei "einer der besten Wege, das Wachstum zu fördern und Arbeitsplätze zu schaffen", sagte er.

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Viele TTIP-Gegner bezeichnen das Abkommen als "Trojanisches Pferd": Es gebe vor, durch Handelserleichterungen für beide Seiten von Vorteil zu sein, bringe aber ökologische und soziale Standards in Europa in Gefahr. Worum es bei dem Abkommen konkret geht, lesen Sie hier.

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Nach einer Auftaktkundgebung bewegte sich der Protestzug am Samstag friedlich durch die City. "Hier demonstrieren gute Transatlantiker", sagt der Grünen-Abgeordnete Jürgen Trittin zur Stimmung unter den Demonstranten. "Wir sind nicht gegen ein faires Abkommen zwischen Europa und den USA." Man sei aber gegen Vereinbarungen, die Konzernen Sonderrechte einräumten.

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Zu den Protesten hat ein Bündnis von 130 Umwelt- und Verbraucherschutzorganisationen, Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften und kirchlichen Organisationen aufgerufen. Die Veranstaltung richtet sich nicht nur gegen das Abkommen zwischen der Europäischen Union und den USA, sondern auch gegen das schon fertig verhandelte Freihandelsabkommen zwischen der EU und Kanada, Ceta. Ein Teilnehmer trägt eine Sigmar-Gabriel-Maske. Der SPD-Parteivorsitzende gilt als TTIP-Unterstützer.

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In Deutschland ist die Ablehnung gegen das geplante Freihandelsabkommen groß. Jeder dritte Deutsche lehnt das Vorhaben einer Umfrage zufolge mittlerweile komplett ab. Die Bundesvorsitzenden der Grünen, Simone Peter, hat während der Demonstration eine Neuverhandlung gefordert. "TTIP muss neu verhandelt und transparent aufgestellt werden. Ich nehme wahr, dass der Widerstand in der Zivilgesellschaft wächst - nicht nur auf europäischer sondern auch auf amerikanischer Ebene", sagte sie dem Publikum.

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"Freie Liebe" statt "Freihandel" forderten einige Demonstranten. Zwei von ihnen hatten sich als Hippies verkleidet und Merkel- und Obama-Masken aufgesetzt. Dass das für morgen angesetzte Treffen der beiden Politiker viel ergeben würde, bezweifelten sowohl Grünen-Politiker Anton Hofreiter als auch Linken-Politiker Dieter Dehm: "Die Chancen für TTIP sind heute 50:50 - vor einem Jahr waren sie noch 60:40", so Dehm.

© SZ.de/dpa/RTR/AFP/jly - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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