Andrea Nahles:"Die Imitation der Grünen hilft uns nicht weiter"

SPD-Parteivorsitzende Andrea Nahles. (Foto: Getty Images)
  • SPD-Parteichefin Andrea Nahles hat ihre Partei aufgefordert, sich von den Grünen in der Asylpolitik stärker abzugrenzen.
  • Deren Position sei "einfach", die der SPD "differenzierter, aber dafür realistisch".

Die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles fordert von ihrer Partei eine stärkere Abgrenzung gegenüber den Grünen. "Die Imitation der Grünen hilft uns nicht weiter", sagte Nahles dem Münchner Merkur. Das gelte auch für die Asylpolitik, in der die Grünen eine einfache Position einnähmen. "Unser Kurs ist differenzierter, aber dafür realistisch", betonte die Parteichefin. Nahles plädierte für einen "Realismus ohne Ressentiments".

"In der Partei quietscht es ein bisschen, wenn ich sage: Es können nicht alle bei uns bleiben", sagte Nahles. Sie lehne es aber zugleich ab, "durch schlechtes Benehmen gegenüber den Schwächsten in der Gesellschaft das eigene Profil zu schärfen". Dies sei "der Unterschied zu Rechtspopulisten, aber auch zur CSU", deren Verhalten "da zu oft schäbig" sei.

SPD ist nur noch wenig stärker als die Grünen

Die Grünen rief Nahles dazu auf, ihre Blockade gegen die Festlegung neuer sicherer Herkunftsländer aufzugeben. "Ich halte das für einen schweren Fehler", sagte die SPD-Chefin. So entwickele sich in Georgien "eine neue Art der Bandenkriminalität". "Da kann man doch nicht Augen und Ohren verschließen und so tun, als gehe es um Bürgerkriegsflüchtlinge", kritisierte Nahles die Grünen.

Im aktuellen "Deutschlandtrend" der ARD kommen die Grünen auf 15 Prozent und laut ARD auf den höchsten Wert seit fünf Jahren. Die SPD ist mit 18 Prozent nur wenig stärker. Zwar haben sich die Sozialdemokraten in Umfragen zuletzt stabilisiert. "Ich bin noch nicht zufrieden", sagte Nahles dazu. Die 48-Jährige ist am kommenden Dienstag 100 Tage Parteichefin. Am Montag und Dienstag ist sie im Landtagswahlkampf in Bayern unterwegs.

© SZ.de/afp/dpa/csi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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