Nach Plagiatsvorwürfen gegen AfD-Chefin Alice Weidel im Zusammenhang mit ihrer Doktorarbeit sieht die Universität Bayreuth nicht genügend Hinweise für eine weitere Prüfung. Zwar seien nach Ansicht der Kommission für wissenschaftliche Integrität vereinzelt Zitierfehler in der Arbeit zu finden, teilte die Universität am Donnerstag mit. Diese Passagen reichten aber nicht aus, um ein grob fahrlässiges oder absichtliches wissenschaftliches Fehlverhalten zu belegen.
"Es handelt sich um eine einstellige Zahl von Passagen, in denen Lehrbuchwissen wiedergegeben wird", teilte die Universität mit. Das Gremium habe daher am Mittwoch einstimmig entschieden, in dem Fall kein Hauptverfahren zur Prüfung der Vorwürfe einzuleiten.
Die Universität hatte im Dezember 2023 mitgeteilt, dass sie einen "Plagiatsverdacht" prüfe, nachdem die Süddeutsche Zeitung berichtet hatte, dass sich zwei Plagiatesucher an die Uni gewandt hätten. Demnach hatten die beiden Weidel vorgeworfen, in ihrer mit Summa cum laude ausgezeichneten Doktorarbeit aus dem Jahr 2011 bei einzelnen Passagen, zusammenhängenden Sätzen oder auch Satzfragmenten die Quellen nicht oder nicht ausreichend gekennzeichnet zu haben.
Nachdem sie im Dezember von einer Kampagne gegen sich gesprochen hatte, sagte Weidel nun, sie habe "zu keiner Zeit Zweifel" gehabt, "dass die konstruierten Plagiatsvorwürfe wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen werden". Sie bedanke sich bei allen Beteiligten "für die gründliche und vollumfängliche Prüfung". Die Universität Bayreuth habe "sehr rasch und unaufgeregt gehandelt".