Afghanistan:"Die Lage ist katastrophal, unsere Frauen leben wie im Gefängnis, unser Volk wird unterdrückt"

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Ahmad Massud ist Anführer der "Nationalen Widerstandsfront", Bild vom September 2022. (Foto: Joe Klamar/AFP)

Ahmad Massud will die Islamisten in Kabul von der Macht vertreiben. Ein Gespräch über die Gefahren der Ideologie, bewaffneten Widerstand und seinen berühmten Namen.

Interview von Tobias Matern, Wien

In seine heutige Rolle wurde Ahmad Massud quasi hineingeboren: Als Sohn des 2001 von al-Qaida ermordeten und von vielen Afghanen als Nationalheld verehrten Ahmad Schah Massud blieb dem heute 33-Jährigen nach dem Sieg der Taliban kaum etwas anderes übrig, als in die Rolle der einigenden Figur der "Nationalen Widerstandsfront" zu schlüpfen. Die Taliban beherrschen das Land seit August 2021. Sie verbieten Mädchen den Schulbesuch und Frauen den Beruf, unterdrücken jede Opposition, im Land machen sich Terrorgruppen aus aller Welt breit, das Volk hungert. Bisher konnte die bewaffnete Opposition wenig ausrichten gegen die religiösen Eiferer. Woran das liegt und wie das sich ändern ließe, darüber sprach Massud am Rande einer Konferenz afghanischer Widerstandsgruppen in Wien mit der SZ.

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