Berlin:Amri-Untersuchungsausschuss auf den Weg gebracht

Berlin (dpa/bb) - Das Berliner Abgeordnetenhaus hat einen Untersuchungsausschuss zum Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche auf den Weg gebracht. Ein überparteilicher Antrag zur Einsetzung des Gremiums wurde am Donnerstag ins Plenum eingebracht und zunächst in den Rechtsausschuss zur weiteren Beratung überwiesen.

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Berlin (dpa/bb) - Das Berliner Abgeordnetenhaus hat einen Untersuchungsausschuss zum Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche auf den Weg gebracht. Ein überparteilicher Antrag zur Einsetzung des Gremiums wurde am Donnerstag ins Plenum eingebracht und zunächst in den Rechtsausschuss zur weiteren Beratung überwiesen.

Bei der nächsten Parlamentssitzung am 6. Juli soll der U-Ausschuss dann beschlossen werden und voraussichtlich bis zum 14. Juli seine Arbeit aufnehmen. Er soll mögliche Behördenfehler im Umgang mit dem Attentäter Anis Amri unter die Lupe nehmen und sich der Frage widmen, ob der Anschlag hätte verhindert werden können.

Der Tunesier hatte am 19. Dezember einen gekaperten Lastwagen in den Weihnachtsmarkt gesteuert. Beim bisher schwersten islamistischen Terroranschlag in Deutschland starben 12 Menschen, fast 70 wurden verletzt. Wenige Tage später erschossen Polizisten Amri auf der Flucht in Italien.

Vor dem Anschlag lebte Amri mit wechselnden Identitäten längere Zeit als Asylbewerber in Deutschland. Obwohl er als sogenannter Gefährder von Behörden beobachtet wurde und auch im Drogenmilieu aktiv war, wurde er nicht dingfest gemacht.

Der Chef der Senatskanzlei, Björn Böhning, unterstrich das Ziel, bis zum Jahrestag des Anschlags ein Mahnmal für die Opfer am Ort des Anschlags zu errichten. „Ich glaube, das sind wird den Opfern auch schuldig“, sagte er. Über die Gestaltung des Mahnmals entscheide eine Jury, auch Opferfamilien seien dabei eingebunden.

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