Der neue SED-Generalsekretär Egon Krenz und Politbüromitglied Günter Schabowski sprechen am Abend des 9. Novembers zu den Demonstranten. Heute bezeichnet der 77-jährige Krenz den Untergang der DDR als persönliche "Lebensniederlage". Ein Rückblick in Bildern aus dem Archiv von SZ-Photo.
"Das tritt nach meiner Kenntnis... ist das sofort, unverzüglich", antwortet Günter Schabowski am 9. November 1989 auf die Nachfrage eines Journalisten, wann denn das neue Reisegesetz der DDR in Kraft treten würde. Holprige Worte, die Geschichte schreiben.
Bereits in der Nacht konnte man die Nachricht in der Zeitung lesen: "Die Mauer ist weg" - für viele Deutsche vermutlich die wichtigste Schlagzeile ihres Lebens.
Endlich wieder vereint - ein Ostberliner Ehepaar fährt am Morgen des 10. Novembers in den Westen der Stadt und wird jubelnd begrüßt.
In der Nacht des 9. November 1989 stehen Berliner im Grenzbereich des Brandenburger Tors in Berlin und wissen nicht, ob sie träumen oder wachen.
Die Gier nach einem Stück Geschichte: Souvenirjäger am 9. November an der Berliner Mauer.
Nicht nur zivile Bürger, auch DDR-Grenztruppen versammeln sich in der historischen Nacht am Brandenburger Tor. Bis heute wundert sich der damalige DDR-Staatsvorsitzende Egon Krenz, dass alles friedlich blieb. "Wir standen einer militärischen Lösung näher, als das viele heute wahrhaben wollen", sagte Krenz der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung zum Mauerfall-Jubiläum.
Zwischen Vorfrede und Sorge: Westberliner Polizisten bereiten sich in den Morgenstunden auf den Besucheransturm aus Ostberlin vor.
Am Potsdamer Platz passieren Autos und Fußgänger den neuen Grenzübergang.
Das dürfte eine spannende Wochenendschicht gewesen sein: Westdeutsche Polizisten am Sonntag des 12. Novembers an der Berliner Mauer.
Eine Aussicht, für die man wenige Tage zuvor noch mit dem Tod bezahlt hätte: Menschen aus Ost- und West-Berlin klettern auf die Mauer am Brandenburger Tor.
Gemeinsam feiern Ost- und Westberliner die Wiedervereinigung am Brandenburger Tor. Im Wind weht die deutsche Flagge ohne Hammer und Zirkel.
Vor einer spektakulären Kullise versuchen Fernsehreporter Worte für das eigentlich Unfassbare zu finden.
Wenn ein Todesstreifen zum Spazierweg wird: Am Grenzübergang Bernauer Straße lassen DDR-Volkspolizisten die Bürger ungehindert passieren.
Weg mit der verhassten Grenze: Bereits um Mitternacht reißen Berliner Bürger die ersten Teile der Mauer selbst ab.
Der Grenzübergang Friedrichstraße am 10. November 1989: DDR-Bürger nehmen zum ersten Mal ihre neue Reisefreiheit wahr.
Mit dem Trabi in den Westen: DDR-Bürger passieren den Checkpoint Charlie, um das neue alte Heimatland zu erkunden.
Ein Einnerungsfoto für das Familienalbum: Ostberliner posieren nach ihrem ersten Besuch in Westberlin vor der Berliner Mauer.
Wie sich diese Truppenmitglieder wohl gefühlt haben? Junge DDR-Grenzsoldaten beobachten die sitzenden Menschen auf jener Mauer, die sie wenige Stunden zuvor noch mit Waffen verteidigt haben.
Volkspolizisten riegeln die Ostseite der Berliner Mauer am Brandenburger Tor ab. Aber die meisten zog es ohnehin in die andere Richtung. Bis zum 12. November strömten mehr als eine Million Menschen aus Ost-Berlin zu Fuß oder im Auto über die bestehenden Sektorenübergänge in den Westen.