Nach Schlagabtausch im Bundestag:Koalition stimmt gegen feste Frauenquote

Frauenministerin Kristina Schröder an die SPD: "Schreien können Sie gut." (Foto: Getty Images)

Flexi-Quote bleibt: Die schwarz-gelbe Regierungskoalition schmettert im Bundestag den Oppositionsvorstoß für eine Frauenquote in Aufsichtsräten ab. Frauenministerin Schröder und die Opposition werfen sich gegenseitig Versagen vor. Die Debatte zum Nachlesen.

Von Thorsten Denkler, Berlin, und Barbara Galaktionow

Das Wichtigste in Kürze:

  • Eigentlich geht es nur um wenige Dutzend Frauen, die wahlweise bis 2018, 2020 oder 2023 in die Aufsichtsräte rücken sollen - doch die Aufregung ist groß. Der Bundestag debattiert die Einführung einer Frauenquote in den Aufsichtsräten großer Unternehmen. Ein bereits vom Bundesrat gebilligter Entwurf wird im Bundestag voraussichtlich keine Mehrheit finden - Union und FDP hatten sich schon im Vorfeld dagegen ausgesprochen. Er sieht eine Frauenquote von 20 Prozent im Jahr 2018 vor, im Jahr 2023 soll sie dann auf 40 Prozent steigen.
  • Oppositionspolitiker werfen Arbeitsministerin Ursula von der Leyen und anderen Unionsfrauen, die eigentlich auch für eine feste Quote sind, Verrat vor. Die wollten, wie es hieß, ursprünglich mit der Opposition stimmen. Die CDU-Spitze hat dies nun wahrscheinlich verhindert: durch einen vorab beschlossenen Kompromiss: Danach wird die Forderung nach einer festen Frauenquote von 30 Prozent ab 2020 ins Wahlprogramm aufgenommen - sie soll gelten, wenn sich die Flexi-Quote als erfolglos erweist.
  • Frauenministerin Kristina Schröder wirft den Sozialdemokraten eine Diskrepanz von Reden und Taten vor. Die werfen der Ministerin wiederum Untätigkeit vor: Die Koalition habe rein gar nicht getan, um Frauen zu fördern.

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