Brand im Affenhaus:Die Tragödie von Krefeld

Bei einem Brand im Affenhaus des Krefelder Zoos sterben Dutzende Tiere - unter ihnen auch Massa, 48, Europas ältester Gorilla. Jetzt hat der Zoo wieder eröffnet.

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(Foto: REUTERS)

Eine Stadt trauert: Das neue Jahr hat im Krefelder Zoo mit einer Tragödie begonnen. Das Affenhaus brannte komplett aus. Mehr als 30 Tiere starben, darunter viele Menschenaffen. Am Donnerstag stehen viele Menschen mit Trauerkerzen vor dem Zoo.

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(Foto: REUTERS)

Sie haben Kerzen, Blumen, Briefe und den ein oder anderen Stoffaffen hier abgelegt. Doch in die Trauer mischt sich auch Wur. "Stoppt endlich den unzeitgemäßen Silvesterwahnsinn", hat einer mit drei Ausrufezeichen auf ein Pappschild geschrieben. Eine Himmelslaterne soll den Brand ausgelöst haben.

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(Foto: dpa)

Das dunkelgrüne Eingangstor blieb am Donnerstag geschlossen. Am Freitag hat der Zoo wieder geöffnet. Bereits vor dem Einlass um neun Uhr warteten mehrere Besucher vor dem Gelände. Katastrophentourismus soll aber vermieden werden.

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(Foto: Christoph Reichwein/dpa)

Das Affenhaus wurde bei dem Brand komplett zerstört und ist einsturzgefährdet. Der Zoo möchte den Bereich abriegeln.

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(Foto: Roland Weihrauch/dpa)

Dieses Bild ist fast genau drei Jahre alt. Das Orang-Utan Baby Suria klammert sich im Krefelder Zoo an seine Mutter Lea. Nun sind Lea und Suria tot, genau wie drei weitere Borneo-Orang-Utans, zwei kongolesische Flachlandgorillas, mehrere Silberäffchen, Sakiaffen, Goldene Löwenäffchen, Zwergseidenäffchen, Flughunde, Dutzende Vögel und ein Schimpanse aus Westafrika.

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(Foto: Roland Weihrauch/dpa)

Auch Gorilla Massa ist bei dem Brand gestorben. Massa ist 48 Jahre alt geworden, er war der älteste Gorilla Europas, sogar vier Jahre älter als das Affenhaus selbst.

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(Foto: dpa)

Als die Feuerwehr in der Silvesternacht um kurz nach 12 Uhr zum Affenhaus kam, stand es schon in Flammen. Jede Hilfe schien zu spät, dann aber hörten die Rettungskräfte aus dem Affenhaus Geräusche. Sie gingen mit Tierpflegern hinein - und tatsächlich: Zwei Schimpansen hatten sich vor den Flammen gerettet. Leicht verletzt - und extrem verstört.

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(Foto: Marcel Kusch/dpa)

Polizisten stehen vor der Ruine des Affenhauses, das völlig ausgebrannt und nicht mehr zu retten ist. Der Sachschaden liegt im hohen zweistelligen Millionenbereich, die Beamten ermitteln wegen fahrlässiger Brandstiftung.

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(Foto: Fabian Strauch/dpa)

Bei einer Pressekonferenz 36 Stunden nach dem Feuer zeigt der Ermittlungsleiter die Himmelslaterne, handschriftlich mit Wünschen beschriftet, die den Brand ausgelöst haben soll. Auch die Verantwortlichen scheinen gefunden zu sein: Eine 60 Jahre alte Krefelderin und ihre beiden erwachsenen Töchter haben sich selbst bei der Polizei gestellt.

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(Foto: Barbara Walton/dpa)

Überlieferungen zufolge sind die Himmelslaternen oder "Kong Ming"-Laternen eine Erfindung des chinesischen Militärstrategen Zhuge Liang (auch Kong Ming genannt). Vor etwa 2000 Jahren waren seine Armeetrupps von Feinden umzingelt. Mithilfe der kleinen Laternen soll er um Hilfe für seine Truppen gebeten haben. In Deutschland ist zwar nicht der Verkauf oder Besitz, aber die Benutzung solcher Laternen in allen Bundesländern untersagt - wegen der hohen Brandgefahr.

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(Foto: Christoph Reichwein/dpa)

Dieses mit einer Drohne aufgenommene Foto zeigt das Ausmaß der Zerstörung von oben. Jedoch, so heißt es von einer Unterstützerorganisation des Zoos, sei die Spendenbereitschaft der Menschen aktuell enorm. Wegen zahlreicher Anfragen wurde ein Konto eingerichtet.

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(Foto: Birgit Christ/Reuters)

Das Feuer war am Neujahrsmorgen weit sichtbar.

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(Foto: Thilo Schmuelgen/Reuters)

So sieht es im Inneren des Affenhauses aus.

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(Foto: Thilo Schmuelgen/Reuters)

Konkrete Vorstellungen, wie es mit dem niedergebrannten Affenhaus und der Zucht der in der Wildnis teilweise bedrohten Tiere nun weitergehe, hat der Zoodirektor noch nicht. Zunächst, so Dreßen, stehe die Trauerverarbeitung im Vordergrund.

© SZ.de/dpa/AFP/Reuters/jael/afis - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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