Winter in Deutschland:Eisglatte Autobahnen und Flugausfälle

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Der Schnee hat Deutschland im Griff: Auf den Straßen kracht es - die Polizeit rät, das Auto nur in dringenden Fällen zu benutzen.

Der Winter lässt nicht locker. Schnee- und eisglatte Straßen haben in der Nacht zum Donnerstag Lkw- und Autofahrern in weiten Teilen Deutschlands zu schaffen gemacht. Es krachte auf Autobahnen und Landstraßen.

Viele Unfälle auf Deutschlands Autobahnen: Die verunglückte Zugmaschine eines Milchtransporters auf der A7 nahe der Anschlussstelle Evendorf. Rund 20.000 Liter Milch ergossen sich auf die Straße. Die Autobahn musste stundenlange gesperrt werden. (Foto: Foto: dpa)

Da noch mit weiteren Schneefällen zu rechnen ist, empfahl die Polizei, nur für "unbedingt erforderliche" Fahrten ins Auto zu steigen.

Auf der Autobahn A27 bei Verden in Niedersachsen zählte die Polizei in weniger als zwei Stunden fünf Unfälle. Dort verunglückten innerhalb kurzer Zeit vier Lkw, ein Kleintransporter und ein Auto auf schneeglatter Straße. Verletzt wurde niemand, es entstand aber ein Gesamtschaden von geschätzt rund 330.000 Euro. Den größten Teil davon verursachte ein Autotransporter mit Anhänger, der vier Neuwagen geladen hatte. Er kippte auf glatter Straße auf die Mittelleitplanke.

Die Neuwagen, die frisch aus der Fabrik kamen, hatten nur noch Schrottwert. Es kam zu kilometerlangen Staus.

Auf der Autobahn 3 in Niederbayern gab es gleich vier schwere Unfälle. Bei Passau kam ein Lastwagen in Fahrtrichtung Österreich ins Schleudern und kippte um. Die Autobahn musste vier Stunden lang komplett gesperrt werden. Es entstand ein Schaden von rund 63.000 Euro. Wegen des Unfalls staute sich der Verkehr auch auf der Gegenfahrbahn. Ein Autofahrer bemerkte den Stau zu spät und krachte in das Stauende. Er wurde in seinem Wagen eingeklemmt und schwer verletzt. Seine Beifahrerin erlitt leichte Verletzungen. Die Autobahn wurde für drei Stunden gesperrt.

Erhebliche Behinderungen auf Flughafen

Auch im Münsterland krachte es. Am Abend verlor ein Lastwagenfahrer auf der Autobahn 31 bei Coesfeld die Kontrolle über seinen Lkw und überfuhr die Mittelleitplanke. Der Mann blieb unverletzt, es entstand allerdings ein Schaden von 100.000 Euro. Ein 25-jähriger Autofahrer aus Rheine wurde schwer verletzt, als er in der Nähe von Coesfeld von einer glatten Landstraße abkam und frontal gegen einen Baum prallte. In der Nähe von Bocholt kam eine 37 Jahre alte Frau ebenfalls mit ihrem Wagen von der glatten Straße ab und überschlug sich - sie war noch mit Sommerreifen unterwegs gewesen. Ihr und ihren beiden kleinen Kindern, die ebenfalls im Auto saßen, passierte dabei nichts.

Ungeschoren kam aber auch der Osten nicht davon. In und um Chemnitz gab es nach Angaben der Polizei ebenfalls zahlreiche Unfälle, die aber größtenteils glimpflich mit Blechschäden ausgingen.

Auf dem Münchner Flughafen führte der Schneefall zu erheblichen Behinderungen. Rund 100 Flüge mussten gestrichen werden, wie ein Flughafensprecher sagte. 50 Flüge kamen zudem mit einer Verspätung von mehr als einer Stunde in München an. Eine Entspannung der Lage war zunächst nicht abzusehen, da die Schneefälle am Vormittag anhielten. "Es steht und fällt alles mit dem Schneefall", sagte der Sprecher weiter. "Wir hoffen aber."

© dpa/ddp-bay/segi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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