Wetter:Tornado-Tote und Wärmerekorde - Wetterchaos in den USA

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Dem Süden brachte das Schlechtwettersystem heftige Regenfälle mit teils schweren Überflutungen. (Foto: Erik S. Lesser)

Washington (dpa) - Tödliche Stürme, Überschwemmungen und Wärmerekorde: Das Weihnachtswochenende hat Millionen Menschen in den USA extremes Wetter beschert. Im Süden der USA starben nach Angaben vom Sonntag mindestens 28 Menschen durch Tornados.

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Washington (dpa) - Tödliche Stürme, Überschwemmungen und Wärmerekorde: Das Weihnachtswochenende hat Millionen Menschen in den USA extremes Wetter beschert. Im Süden der USA starben nach Angaben vom Sonntag mindestens 28 Menschen durch Tornados.

Das jüngste Opfer war ein siebenjähriger Junge, der in einem Auto durch die Luft gewirbelt wurde. Hinzu kamen überflutete Häuser und Straßen. Im Nordwesten schneite es stark, während im Nordosten zu Weihnachten T-Shirt-Temperaturen herrschten. An der südlichen Westküste kämpften Hunderte Feuerwehrleute gegen einen Wald- und Buschbrand.

Und damit noch nicht genug: Wegen einer heranziehenden Kaltfront aus Alaska mussten sich die Menschen vor allem in New Mexiko, dem Nordwesten von Texas und Oklahoma am Sonntag auf Eisglätte und starke Schneefälle einstellen. In Teilen von New Mexiko könnte sich die weiße Schicht zum Wochenbeginn sogar bis zu 60 Zentimeter hoch auftürmen, sagte der Nationale Wetterdienst voraus. Das sind schlechte Nachrichten für Hunderttausende Menschen, die Weihnachten auf Reisen verbrachten und nach Hause zurückkehren wollen. Auf vielen US-Flughäfen werden Verspätungen erwartet.

Vor allem jedoch der Süden der USA ist stark betroffen. Hier kamen nach Behördenangaben bereits am ersten Weihnachtstag 17 Menschen durch Tornados ums Leben. Zehn von ihnen starben in Mississippi, sechs in Tennessee, und in Arkansas wurde eine 18-Jährige erschlagen, als ein Baum auf ihr Haus stürzte.

Am Samstag wütete ein Tornado in Vororten der texanischen Metropole Dallas. Allein in der Gemeinde Garland wurden acht Menschen getötet, zitierte der Sender CNN am Sonntag Pedro Barineaux von der örtlichen Polizei. 600 Gebäude seien beschädigt worden. Drei weitere Einwohner kamen nach Behördenangaben in einem benachbarten Bezirk ums Leben. Augenzeugen schilderten, dass der Sturm Häuserfassaden weggrissen habe. Geparkte Autos seien in Wohnzimmern gelandet.

„Alles, was ich gehört habe, war das Heulen des Tornados“, erzählte ein Hausbewohner dem Sender CNN. „Die Kirche auf der gegenüberliegenden Straßenseite war zerstört.“

In den Tornado-Gebieten in Mississippi verschärften Überflutungen die Lage. Nach massiven Regenfällen standen Straßen und Häuser unter Wasser. „Es ist hoffnungslos: Wir haben alles verloren“, sagte eine Frau, die mit ihrer Familie bei Freunden unterkam. „Mein Kind hat keine Weihhnachtsgeschenke bekommen können.“

Meteorologen zufolge haben die frühlingshaften Temperaturen im Osten die Unwetter weiter südlich ausgelöst. Diese Rekordtemperaturen sorgten im Nordosten für ungewöhnliche Bilder: Im New Yorker Central Park spielten bei rund 20 Grad Celsius an Heiligabend einige mit nacktem Oberkörper Beach-Volleyball. Im Süden in Florida wurde es sogar 28 Grad warm.

Am anderen Ende des Landes freuten sich die Tourismusbranche und Wintersportler über hervorragende Skibedingungen etwa im Bundesstaat Washington. Weiter südlich, im Landkreis Ventura an der kalifornischen Küste, war das Bild krass anders. Hier kämpfte die Feuerwehr gegen einen Buschbrand, der sich bis Sonntag erneut weiter ausgebreitet hatte. Eine wichtige Küstenstraße blieb gesperrt, während eine Autobahn wieder für den Verkehr freigegeben wurde.

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