Wetter - Pirna:Tropenhitze in Sachsen: Menschen suchen Abkühlung

Deutschland
Ein Schild weist nach langer Trockenheit die Waldbrandgefahrenstufe 5 aus. Foto: Monika Skolimowska/ZB/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Pirna/Dresden/Freiberg (dpa/sn) - Bei brütender Hitze und vielerorts wolkenlosem Himmel lechzten die Menschen in Sachsen am Samstag nach Erfrischung. Während die wegen Corona beschränkten Kapazitäten in Freibädern und manchen Stränden schon am Vormittag erreicht waren, gab es am Stausee Rabenstein bei Chemnitz noch freie Plätze. "Wir sind gut besucht, es ist aber entspannt", sagte eine Mitarbeiterin der Deutschen Presse-Agentur unter Verweis auf das "sehr weitläufige Gelände".

Am Geibeltbad Pirna indes mussten Badelustige ab Mittag bis zu anderthalb Stunden warten, bis Gäste genug hatten vom kühlen Nass. Und am Berzdorfer See bei Görlitz waren die Parkplätze schon am Morgen belegt. Begehrt waren außerdem Führungen unter Tage in ehemaligen Bergwerken. Im Freiberger Silberbergwerk Reiche Zeche etwa tauchten kleine Gruppen bis zu anderthalb Stunden ins Kühle ab und zeigten sich erleichtert.

"Bei uns geht es sofort auf zwölf Grad runter", sagte eine Mitarbeiterin des Marie Louise Stolln in Bad Gottleuba (Osterzgebirge). "Herrlich! Angenehm!", beschrieb sie die Reaktionen der Besucher. Die Touren sind wegen Corona begrenzt und vorab ausgebucht, Spontangäste mussten abgewiesen werden. "Da ist eine wirkliche Abkühlung, man braucht Schutzkleidung."

Auch im Shopping-Center wie der Dresdner Altmarktgalerie suchten neben Kunden auch Hitzegeplagte Zuflucht. "Hier herrscht mehr Andrang als sonst", sagte eine Sprecherin. Dresdens Städtische Galerie warb für eine ganz spezielle Erfrischung: "Wir empfehlen Ihnen die Sonntagsführung um elf Uhr", hieß es in einer Mitteilung vom Samstag. "Bei herrlichen 21 Grad Celsius" seien die Ausstellungen eine Alternative zum Schwitzen unter freiem Himmel.

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wurden bis zum Nachmittag im Tiefland Temperaturen um die 35 Grad erreicht. "Wo Quellwolken sind, liegen sie darunter", sagte ein Meteorologe. So kam Görlitz "nur" auf 31,6 Grad. Im Bergland war es mit 26 Grad etwa in Zinnwald (Osterzgebirge) und 24,3 Grad auf dem 1215 Meter hohen Fichtelberg etwas frischer. Chemnitz hatte bereits mit mehr als 20 Grad eine sogenannte tropische Nacht, auch andernorts war es laut DWD drückend warm.

Das Wetter verschärft derweil die Gefahr von Waldbränden - für die Hälfte des Freistaats gelten inzwischen hohe Warnstufen. Die Gefahrenkarte des Staatsbetriebs Sachsenforst weist den Landkreis Nordsachsen und einen Teil des Landkreises Leipzig violett - mit der höchsten Stufe 5 - aus. Für die Stadt Leipzig und gut die Hälfte des Landkreises Leipzig, die Landkreise Meißen, Zwickau und den Süden von Mittelsachsen sowie für Chemnitz und den Norden der Landkreise Bautzen und Görlitz besteht inzwischen hohe Gefahr. Experten sagen voraus, dass sich die Situation bis Sonntag dort weiter verschärft.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: