Gera:Viel Regen in Thüringen: Keine Rückkehr des Sommers

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Starker Regen fällt auf eine Terrasse in einem Park. (Foto: Michael Reichel/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild)

Nach ergiebigen Regenfällen sind die Pegelstände der Flüsse in Thüringen moderat gestiegen. Mit Hochwasser rechnete das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau...

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Erfurt/Weimar/Leipzig (dpa/th) - Nach ergiebigen Regenfällen sind die Pegelstände der Flüsse in Thüringen moderat gestiegen. Mit Hochwasser rechnete das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz aber zunächst nicht, wie ein Hydrologe der Hochwassernachrichtenzentrale am Montag sagte. „Wir haben in Thüringen derzeit keinen Pegel, der den Meldebeginn überschritten hat.“ Die Prognosemodelle zeigten zudem, dass damit auch nicht zu rechnen sei. Auszuschließen sei es aber gerade in Ostthüringen nicht.

In weiten Teilen Thüringens kamen am Sonntag und Montag ungewöhnlich große Wassermassen vom Himmel. „In manchen Regionen Thüringens entsprechen die Niederschläge ungefähr der Monatssumme für den August“, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Leipzig. So seien im Sömmerdaer Ortsteil Frohndorf von Sonntagmorgen bis Montagmorgen rund 78 Liter pro Quadratmeter Regen gefallen.

In Uhlstädt-Kirchhasel an der Saale (Kreis Saalfeld-Rudolstadt) seien es im selben Zeitraum 69 Liter pro Quadratmeter gewesen, in Hummelshain (Saale-Holzlandkreis) waren es 63 Liter. Nach Angaben des DWD-Experten liegt das Monatsmittel für den August in Thüringen bei etwa 60 bis 80 Liter pro Quadratmeter.

Insgesamt gibt es vier Meldestufen für die Flusspegel - davon werden drei als Alarmstufen bezeichnet. Bis Montagnachmittag hat keiner Pegel die Alarmstufe 1 erreicht.

In Kahla (Saale-Holzland-Kreis) wurde am Sonntag wegen des Regens ein Einbruchsalarm in einem Supermarkt ausgelöst. Die Polizei rückte aus, fand den Markt aber ordnungsgemäß verschlossen vor. Grund für den Alarm war offenbar ein Wasserrohr im Getränkemarkt, das überlief, wodurch vier Bewegungsmelder ausgelöst wurden.

Ebenfalls im Saale-Holzland-Kreis brachen vier Pferde aus einer Koppel bei Schlöben aus und überquerten eine Straße. Die Polizei vermutete, dass die Tiere vor einem Gewitter flüchten wollten. Demnach konnte der Halter der Pferde verständigt und die Tiere wieder in die Koppel geführt werden.

Nach Angaben der für den Saale-Holzland-Kreis zuständigen Rettungsleitstelle gab es keine größeren Einsätze wegen Überschwemmungen. Ein Sprecher sagte, dass zwar viel Regen gefallen sei, dieser aber auch gut wieder abfließen konnte.

Laut DWD hatte es vor allem am Sonntag Gewitter mit Schauern gegeben. Am Montag lag dagegen ein großflächiges Regengebiet über Thüringen. Es sollte im Laufe des Tages nach Osten hinwegziehen. Für Dienstag und Mittwoch rechnet der Deutsche Wetterdienst mit eher freundlichen Tagen. Allerdings sollen die Temperaturen auch dann nicht über 21 Grad steigen.

Weitere Niederschläge könnten am Donnerstag nach Thüringen kommen. „Bis zum Monatsende wird es wahrscheinlich keine Rückkehr zum Sommer geben“, sagte der Meteorologe.

© dpa-infocom, dpa:210822-99-925737/4

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