Waldbrände:Polizei meldet 1011 Vermisste in Kalifornien

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  • Die Zahl der wegen der Waldbrände in Kalifornien vermissten Menschen ist auf 1011 gestiegen. Die Aufstellung ist vorläufig und enthält womöglich Dopplungen, betonen die Behörden.
  • Viele der geborgenen Leichen sind bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.

Die Zahl der Todesopfer bei den Großbränden in Kalifornien ist weiter gestiegen. In dem vom "Camp"-Feuer im Norden des Bundesstaates zerstörten Gebiet sind am Freitag weitere acht Leichen in abgebrannten Häusern gefunden worden. Damit sei die Opferzahl auf 71 angestiegen, teilten die Behörden mit. Mit den beiden Toten vom "Wolsey"-Feuer im Süden von Kalifornien stieg damit die Gesamtzahl der Todesopfer auf 73.

Der Sheriff von Butte County, Kory Honea, erklärte zudem, dass die Zahl der Vermissten nach neuesten Zählungen weiter drastisch von bisher 631 auf nunmehr 1011 angewachsen sei. Er betonte aber, dies sei eine vorläufige Aufstellung mit möglichen Dopplungen. Viele Menschen wüssten außerdem offenbar nicht, dass sie auf der Vermisstenliste stünden, und hätten sich noch nicht bei den Behörden gemeldet, um ihren Namen von der Liste streichen zu lassen, so Sheriff Honea.

In Kalifornien haben zwei große Brände seit der vergangenen Woche gigantische Schäden angerichtet. Tausende Häuser fielen den Flammen zum Opfer, allein in Paradise brannten 9700 Wohnhäuser ab. In den Häuserruinen setzten Suchteams mit Spürhunden die Suche nach sterblichen Überresten fort. Viele der geborgenen Leichen sind bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. 58 der 71 Opfer seien bisher identifiziert worden.

Die Feuerwehrleute machten weiter Fortschritte beim Löschen der Brände. Die Flammen im Raum Paradise waren jetzt zur Hälfte eingedämmt. Für kommende Woche sagt der Wetterdienst die ersten Regenfälle seit Monaten voraus. Die Folgen der Katastrophen sind in weiten Teilen Kaliforniens spürbar. Die Behörden warnten vielerorts vor gefährlicher Rauchbelastung und schlechter Luftqualität. Im Raum San Francisco, rund 250 Kilometer südlich von Paradise, blieben Schulen und andere Einrichtungen am Freitag geschlossen. Viele Menschen auf den Straßen trugen Schutzmasken. Vor allem älteren Personen, Kranken und Kindern wurde geraten, in ihren Häusern zu bleiben.

© SZ.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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