Ein Vater, der seine drei Kinder aus dem ersten Stock einer Flüchtlingsunterkunft in Lohmar (Rhein-Sieg-Kreis) geworfen hatte, ist zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Landgericht Bonn sprach den 35-Jährigen am Donnerstag des dreifachen versuchten Mordes schuldig.
Der Staatsanwalt hatte eine lebenslange Haftstrafe gefordert, die Verteidigung auf eine zeitlich begrenzte Freiheitsstrafe plädiert. Mit der Tat wollte der Mann nach Einschätzung eines psychiatrischen Gutachters seine Frau bestrafen. Diese hatte damit gedroht, erneut die Polizei zu alarmieren, falls er sie noch einmal misshandeln sollte. Der Darstellung seines Verteidigers zufolge war der Syrer nach Flucht und Entwurzelung mit dem veränderten Rollenverständnis in Deutschland nicht zurechtgekommen.
Die Kinder überlebten den Sturz
Die Kinder hatten den Sturz überlebt. Das sieben Jahre alte Mädchen und der fünfjährige Junge erlitten Schädelfrakturen, die einjährige Tochter wurde leichter verletzt, sie fiel auf ihren Bruder.
Die Familie war im Oktober 2015 nach Deutschland gekommen. Der Ehemann hatte im Januar seine Frau mehrmals mit einem Topf ins Gesicht geschlagen, sie hatte deshalb die Polizei alarmiert. Daraufhin hatte er ihr gedroht, die Kinder aus dem Fenster zu werfen.