Der Fernsehmoderator Jörg Kachelmann ist mit seinen Befangenheitsanträgen gegen Richter in seinem Prozess wegen Vergewaltigung gescheitert. Das Gesuch sei zurückgewiesen worden, sagte sein Strafverteidiger Reinhard Birkenstock der Nachrichtenagentur dpa.
Der Vergewaltigungsprozess gegen den Wettermoderator kann demnach am Montag wie geplant und mit gleicher Besetzung der Richterbank fortgesetzt werden.
Die Anwälte des 52-Jährigen hatten vor dem Prozessbeginn am vergangenen Montag beim Landgericht Mannheim Befangenheitsanträge gegen den Vorsitzenden Richter Michael Seidling und die Richterin Daniela Bültmann gestellt. Die Gründe des Ablehnungsantrags hatten die Verteidiger nicht konkret erläutert. "Herr Kachelmann hat den Befangenheitsantrag gestellt, weil die Sorge besteht, dass die beiden abgestellten Richterpersönlichkeiten ihm nicht mit der nötigen Unvoreingenommenheit gegenüberstehen", hatte Birkenstock erklärt.
Vor dem Prozess war spekuliert worden, dass der Vorsitzende Richter möglicherweise privat mit dem Vater des mutmaßlichen Opfers bekannt sei. Auch hatte für Verwunderung gesorgt, dass Seidling zunächst Zeugen aus dem Umfeld Kachelmanns hören will und erst zum Schluss das mutmaßliche Opfer.
Kachelmann wird beschuldigt, seine langjährige Geliebte mit einem Messer bedroht und vergewaltigt zu haben. Er bestreitet die Vorwürfe. Bei einer Verurteilung drohen dem Schweizer bis zu 15 Jahre Haft.