In einem der zahlreichen Großbrände im US-Staat Kalifornien sind nach Behördenangaben vier Menschen ums Leben gekommen. Drei Tote gab es nördlich von San Francisco in der Weinanbauregion Napa County und einen weiteren im nahen Sonoma County, wie die kalifornische Feuerschutzbehörde Cal Fire am Donnerstagabend (Ortszeit) mitteilte.
Die Flammen des Großbrandes - der sogenannte LNU Lightning Complex - erreichten demnach bisher eine Fläche von 215 000 Acres (870 Quadratkilometer). Brandursache waren Cal Fire zufolge Blitzeinschläge. Fast 500 Gebäude wurden in den drei betroffenen Bezirken Napa County, Lake County und Sonoma County zerstört, 30 000 weitere Häuser waren durch das sich schnell ausbreitende Großfeuer bedroht. Die Behörden riefen Einwohner auf, ihre Häuser zu verlassen.
Kalifornien:Das Herz von Paradise schlägt noch
Ein Jahr nach den verheerenden Feuern in der kalifornischen Kleinstadt kehren die ehemaligen Bewohner nur zögerlich zurück. Und langsam gehen die Fördergelder aus.
In ganz Kalifornien kämpfen mehr als 10 000 Feuerwehrleute gegen zwei Dutzend Großbrände. Die Flammen haben Tausende Menschen aus ihren Häusern getrieben. In vielen Ortschaften sitzen die Bewohner auf gepackten Koffern für den Fall einer schnellen Evakuierung. Extreme Hitze hatte die Situation in den letzten Tagen verschärft.
Mehr Feuerherde als zur gleichen Zeit im vergangenen Jahr
Kalifornien, das oft unter Trockenheit leidet, wird jedes Jahr von Waldbränden heimgesucht. Die Los Angeles Times berichtet, es habe zum gleichen Zeitpunkt im vergangenen Jahr insgesamt 4007 Brände in ganz Kalifornien gegeben, zu denen Feuerwehrleute hatten ausrücken müssen - schon jetzt steht diese Zahl bei 6754 Bränden. Gewöhnlich treten die schwersten Brände erst am Ende des Sommers auf. Besonders schlimm traf es im November 2018 den Ort Paradise in Nordkalifornien, wo heftige Winde das sogenannte "Camp"-Fire schnell ausbreiteten. 85 Menschen starben, Zehntausende wurden obdachlos.
Der rasche Ausbruch neuer Feuer hat die Ressourcen des Staates zur Brandbekämpfung offenbar an ihre Grenzen gebracht. Jeremy Rahn, Sprecher der Feuerschutzbehörde Cal Fire, sagte am Mittwoch, Kalifornien habe bereits 375 zusätzliche Feuerwehrautos sowie zusätzliche Feuerwehrmänner von nichtstaatlichen Behörden angefordert sowie "nahezu alle verfügbaren privaten Flugzeuge", die sich in den westlichen US-Staaten zur Feuerbekämpfung registriert hätten.