US-Börsenaufsicht:Porno statt Finanzkontrolle

Pikantes Ergebnis einer internen Ermittlung der US-Börsenaufsicht: Ranghohe Mitarbeiter haben zum Höhepunkt der Finanzkrise lieber stundenlang Pornos geschaut, statt Banken zu kontrollieren.

In den USA stehen zur Abwechslung keine Banker, sondern die Finanz-Sheriffs am Pranger: Ranghohe und gut bezahlte Mitarbeiter der US-Börsenaufsicht haben zum Höhepunkt der Finanzkrise lieber stundenlang Pornos im Internet angeschaut, statt die außer Rand und Bank geratenen Märkte zu kontrollieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine interne Untersuchung der Börsenaufsicht SEC über die vergangenen zweieinhalb Jahre.

Der Bericht der Börsenaufsicht führt unter anderem einen ranghohen Mitarbeiter auf, der bis zu acht Stunden am Tag Pornos anschaute - während der Arbeitszeit. (Foto: Foto: AFP)

Der Bericht wurde am selben Tag veröffentlicht, an dem sich US-Präsident Barack Obama in einer Grundsatzrede für eine stärkere Kontrolle der Finanzmärkte aussprach. Angefordert hatte die Ermittlungen der republikanische US-Senator Charles Grassley.

In der Untersuchung ist beispielsweise von einem hochrangigen Juristen die Rede, der sich in seinem Computer in der SEC-Zentrale in Washington bis zu acht Stunden am Tag Pornos anschaute und sie herunterlud. Als ihm der Speicherplatz auf der Festplatte ausging, brannte er den Schmuddelkram auf CDs und DVDs, die er in seinem Büro aufbewahrte. Er hat inzwischen in seinen Rücktritt eingewilligt.

In 17 der insgesamt 31 ermittelten Fälle handelt es sich der Untersuchung zufolge um höhere Mitarbeiter, die bis zu 222.000 Dollar (165.000 Euro) im Jahr verdienten. Die Zahl des Fälle von "Pornokonsum" während der Arbeitszeit stieg von zwei im Jahr 2007 auf 16 im Jahr 2008 an. Genau in diese Zeit fiel auch der Beinahe-Zusammenbruch des Finanzsystems.

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