Hagen:Mann nach Gasexplosion in geschlossener Psychiatrie

Nach einer verheerenden Gasexplosion in der Iserlohner Innenstadt hat das Hagener Landgericht einen 69-jährigen Mann vom Vorwurf des Mordversuchs...

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Hagen (dpa/lnw) - Nach einer verheerenden Gasexplosion in der Iserlohner Innenstadt hat das Hagener Landgericht einen 69-jährigen Mann vom Vorwurf des Mordversuchs freigesprochen. Die Richter waren bei der Entscheidung davon überzeugt, dass der Angeklagte zur Tatzeit aufgrund einer schweren psychischen Erkrankung schuldunfähig war. Zum Schutz der Allgemeinheit wurde er am Freitag jedoch für unbestimmte Zeit in eine geschlossene psychiatrische Klinik eingewiesen. „Es wäre viel zu gefährlich, ihn auf freien Fuß zu setzen“, hieß es in der Urteilsbegründung.

Der Angeklagte hatte gegenüber einem psychiatrischen Sachverständigen zugegeben, am 1. Dezember 2019 den Gashahn an der Therme in seiner Wohnung geöffnet und das ausströmende Gas anschließend angezündet zu haben. In seiner wahnhaften Erkrankung hatte er eigenen Angaben zufolge den Entschluss gefasst, freiwillig aus dem Leben zu scheiden und zum Himmel aufzufahren. Dazu sollte das Dach des Gebäudes zerstört werden.

Bei der Explosion war das denkmalgeschützte Mehrfamilienhaus fast vollständig zerstört worden. Alle elf Bewohner hatten sich gerade noch rechtzeitig retten können. Der Angeklagte hatte die Detonation und den anschließend Brand mit schweren Brandverletzungen an den Händen und am Gesicht überlebt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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