Waldkappel:Aufräumen nach schweren Unwettern: Weitere Gewitter erwartet

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Eschwege/Limburg (dpa/lhe) - Nach schweren Unwettern hat die Woche vielerorts in Hessen mit Aufräumarbeiten begonnnen. Vollgelaufene Keller wurden ausgepumpt, verschlammte Straßen freigeräumt. Vor allem in Nord-, Mittel- und Osthessen hatten sich in der Nacht zum Montag heftige Gewitter entladen. Auch für die kommenden Tage sagt der Deutsche Wetterdienst (DWD) unwetterartige Hitzegewitter mit heftigem Starkregen und Hagel voraus.

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Eschwege/Limburg (dpa/lhe) - Nach schweren Unwettern hat die Woche vielerorts in Hessen mit Aufräumarbeiten begonnnen. Vollgelaufene Keller wurden ausgepumpt, verschlammte Straßen freigeräumt. Vor allem in Nord-, Mittel- und Osthessen hatten sich in der Nacht zum Montag heftige Gewitter entladen. Auch für die kommenden Tage sagt der Deutsche Wetterdienst (DWD) unwetterartige Hitzegewitter mit heftigem Starkregen und Hagel voraus.

„Diese Wetterlage ist im Allgemeinen sehr stabil“, sagte ein DWD-Meteorologe in Offenbach. Besonders am Dienstag ist nach seiner Darstellung die Gefahr von Hitzegewittern in Hessen besonders groß. Mindestens bis zum Wochenende bleibe es kritisch, es müsse immer wieder mit regelrechten Sturzfluten gerechnet werden.

Im Kreis Limburg wurden in der Nacht zum Montag nach Angaben der Polizei so viel Schlamm und Geröll auf die Bundesstraße 8 geschwemmt, dass die Strecke bis zum Morgen zwischen Bad Camberg und Selters im Taunus gesperrt war. Zwei Autofahrer hätten mit ihren Wagen auf dem knapp 900 Meter langen Abschnitt festgesteckt, weil Schlamm den Weg versperrte, sagte eine Sprecherin. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand.

In Hungen-Bellersheim im Kreis Gießen stand das Wasser zeitweise einen halben Meter hoch auf der Straße, mehrere Bäume stürzten um, wie ein Polizeisprecher berichtete. Im wenige Kilometer entfernten Pohlheim sei eine kleine Schlammlawine auf die Landesstraße 3131 niedergegangen.

Im nordhessischen Waldkappel traf eine Schlamm- und Hagellawine den Ortsteil Hetzerode - und schloss ein Auto ein. Die beiden Frauen in dem Wagen konnten sich nach Angaben der Rettungsleitstelle retten. Der Schlamm habe bis zu den Scheiben gestanden, sagte ein Sprecher. Zudem sei eine Bank gegen die Windschutzscheibe gedrückt worden, die dadurch kaputt ging.

Auf Bildern aus Hetzerode war zu sehen, wie Wasser durch die Straßen floss und Autos einschloss. In mehreren Häusern drückte sich Hagel durch Türen und Fenstern. An anderen Stellen lagen die kleinen Eiskügelchen mehrere Zentimeter hoch. „Es herrscht Chaos hoch drei“, sagte der Leitstellensprecher. Am Montagmorgen die Entwarnung: Laut Behörden hat sich die Lage beruhigt. Mehr als 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz gewesen. Auch in der Gemeinde Elz in Mittelhessen war die Feuerwehr mehrfach wegen vollgelaufener Keller im Einsatz.

In Frankfurt wurden am Sonntagabend an Deutschlands größtem Flughafen insgesamt 74 Flüge und Landungen annulliert. Der Großteil sei auf die Wetterlage zurückzuführen, sagte am Montagmorgen ein Flughafen-Sprecher. Nach Darstellung des Wiesbadener Verkehrsministeriums starteten 24 Maschinen trotz des bestehenden Nachtflugverbots. Außerdem gab es zehn Landungen nach 23.00 Uhr.

Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft sind in Hessen 36 Prozent der Hausbesitzer gegen Schäden durch Starkregen und Überflutungen versichert. Bundesweit seien es sogar 41 Prozent.

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