Unwetter:Mindestens 37 Tote nach Tornados in den USA

Lesezeit: 2 min

Heftige Wirbelstürme haben mehrere US-Bundestaaten verwüstet. Mindestens 37 Menschen kamen ums Leben, zahlreiche Menschen wurden obdachlos, ganze Dörfer zerstört. Präsident Barack Obama hat den Opfern bereits staatliche Hilfe zugesichert.

Bei einer Serie von 80 Tornados in den USA sind mindestens 37 Menschen ums Leben gekommen. Die Unwetterfront reichte von der Golfküste bis zu den Großen Seen. Bei den schweren Wirbelstürmen wurden Dächer von Häusern und Schulen abgedeckt und ein Hochsicherheitsgefängnis beschädigt. Es war bereits die zweite Serie von Tornados in dieser Woche.

Unwetterfront
:Wirbelstürme bringen Leid über die USA

Quer durch das Land zerlegen sie Häuser, reißen Bäume aus und fegen Autos von den Straßen: Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage werden die USA von Wirbelstürmen heimgesucht. Das Unwetter fordert noch mehr Todesopfer als beim letzten Mal.

Am stärksten wüteten die Tornados in Kentucky und Indiana. Einige ländliche Gemeinden seien nahezu dem Erdboden gleich gemacht worden, erklärten die Behörden. In Kentucky wurden mehrere Menschen unter den Trümmern vermutet. Autos, Busse und Anhänger wurden zum Spielball des Sturms. In vielen Gegenden fiel der Strom aus, Telefonverbindungen waren unterbrochen. Sie habe innerhalb von Minuten zwei Tornados über Henryville in Kentucky gesehen, sagte eine Augenzeugin. Der erste sei braun von Trümmern und Geröll gewesen, der zweite schwarz.

Behörden zufolge kamen allein im US-Staat Indiana 14 Menschen ums Leben und ein Mensch in Ohio. In der Stadt Chelsea entriss der Sturm ein vierjähriges Kind den schützenden Armen seiner Mutter, wie ein Augenzeuge berichtete. Die 2.000-Seelen-Gemeinde Marysville wurde völlig verwüstet: "Die Stadt ist komplett zerstört", sagte ein Polizeisprecher. Im etwa ebenso großen Nachbarort Henryville gab es ebenfalls extreme Sturmschäden. Auf Luftaufnahmen, die von einem Hubschrauber fürs Fernsehen gemacht wurden, waren etliche zerstörte Häuser in Henryville zu sehen, bei einigen waren die Dächer abgedeckt.

Einem Reporter der Nachrichtenagentur AP zufolge wurde die Highschool der Ortschaft zerstört, bei der benachbarten Mittelschule sei der zweite Stock weggerissen worden. Stühle aus den Klassenzimmern seien nach draußen gewirbelt und Bäume entwurzelt worden und Autos hätten riesige Dellen von Hagelkörnern in Größe von Baseballs. Den Behörden zufolge wurde zum Zeitpunkt des Unglücks Unterricht abgehalten, es gebe jedoch nur Leichtverletzte.

Aus Kentucky wurden ebenfalls mindestens 19 Tote gemeldet. Die gesamte Innenstadt von West Liberty sei zerstört, erklärte die Polizei. Auch das Krankenhaus sei in Mitleidenschaft gezogen worden, Patienten hätten verlegt werden müssen.

Auch Alabama und Tennessee betroffen

In den US-Staaten Alabama, Ohio, Virginia und Tennessee wurden ebenfalls zahlreiche Häuser beschädigt. Tausende Schulkinder in etlichen Staaten wurden vorsorglich nach Hause geschickt. Auch mehrere Universitäten hatten geschlossen. Offenbar ebenfalls durch einen Tornado wurde das Dach eines Hochsicherheitsgefängnisses in der Nähe von Huntsville beschädigt. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Den Behörden zufolge entkam keiner der etwa 2100 Insassen. Das Dach über zwei großen Schlafsälen mit jeweils etwa 250 Insassen sei allerdings beschädigt worden, hieß es.

US-Präsident Barack Obama hat den Opfern der schweren Wirbelstürme inzwischen staatliche Hilfe zugesichert. Eine entsprechende Aufforderung sei an die Gouverneure der betroffenen Staaten im Süden und in der Mitte der USA ergangen, teilte das Weiße Haus mit.

Erst am Donnerstag waren bei einer Serie von Wirbelstürmen im Mittleren Westen der USA mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen.

© Süddeutsche.de/dapd/dpa/AFP/fran - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: