Unwetter:Glimpflicher als erwartet

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Bedrohliche Wolkenformationen bildeten sich am Donnerstagabend vielerorts über Deutschland. (Foto: Christian Heilwagen/imago)

Dunkle Wolken über vielen Regionen in Deutschland kündigten Unheil an - doch die Schäden halten sich nach einem ersten Überblick in Grenzen.

Es war ein windiger erster Sommerferientag in Nordrhein-Westfalen. Das Tief Lambert zog am Donnerstagnachmittag von Frankreich nach Deutschland. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte zuvor Gewitterwarnungen ausgesprochen und vor Tornados gewarnt. Die Nacht verlief dann aber glimpflicher als erwartet, Wirbelstürme blieben aus. Starker Regen und Windböen in mehreren Regionen Deutschlands verursachten trotzdem Turbulenzen.

So lief in Hannover ein Regen-Rückhaltebecken voll und flutete eine Straße nahe der Messe. In einer vollgelaufenen Unterführung im Kreis Neuwied mussten Menschen aus ihrem Auto befreit werden. Auf der A5 bei Lörrach kam ein Autofahrer wegen Aquaplanings von der Straße ab. Rund 4500 Notrufe und mehr als 1000 Einsätze registrierte die Feuerwehr in Braunschweig. Diese Dimension sei "einmalig in der jüngeren Geschichte", sagte Feuerwehr-Fachbereichsleiter Torge Malchau.

Im hessischen Kelsterbach stürzten mehrere Bäume um. (Foto: Jonas Kießling/dpa)

Am stärksten regnete es in Deutschland im nordrhein-westfälischen Bad Sassendorf. Dort prasselten laut DWD innerhalb von 24 Stunden 102 Liter Niederschlag pro Quadratmeter vom Himmel. Auch Gelsenkirchen und Dortmund waren mit 95 beziehungsweise 94 Litern pro Quadratmeter besonders betroffen, hieß es am Freitag. Im sächsischen Hochkirch fielen nach der DWD-Auswertung 79 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Zum Vergleich: Im Juni 2022 fielen in Deutschland durchschnittlich 60 Liter pro Quadratmeter während des gesamten Monats. Allerdings war der Monat deutlich zu trocken ausgefallen. Im langjährigen Mittel wären als Monatswert 85 Liter Niederschlag pro Quadratmeter zu erwarten gewesen.

Einsatzkräfte der Feuerwehr pumpen in Braunschweig Regenwasser aus einem Keller auf die Straße. (Foto: Moritz Frankenberg/dpa)

Tief Lambert hat einige Reisepläne durchkreuzt. Eine Schlammlawine blockierte die Autos auf der A9 in Oberfranken. In München wurden 60 Flüge annulliert. Viele Reisende mit der Bahn mussten am Freitagmorgen länger auf ihre Züge warten. Unter anderem die Strecken Berlin-Hamburg und Kassel-Göttingen waren nicht befahrbar.

Lambert ist inzwischen weitergezogen - Richtung Polen.

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