Unglück in Manhattan:Fähre hatte nach ersten Erkenntnissen technische Probleme

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Eine Pendlerfähre knallt in New York mit großer Wucht gegen einen Anleger, Passagiere werden durch die Luft geschleudert und teilweise schwer verletzt. Nach ersten Befragungen der Besatzungsmitglieder gibt es nun eine Theorie zur Unglücksursache.

Das Fährunglück von New York mit mehr als 80 Verletzten ist angeblich auf technische Probleme zurückzuführen. Besatzungsmitglieder hätten in ersten Vernehmungen ausgesagt, die Steuerung habe nicht auf Befehle reagiert, meldet der TV-Sender CBS. Das System sei eingefroren gewesen, hieß es. Am Tag nach dem Unfall wurden der Kapitän und seine Besatzung befragt.

Es wurden auch erste Alkoholtest bei den Besatzungsmitgleidern durchgeführt. "Alkohol wurde bei keinem der Besatzungsmitglieder festgestellt", sagte Robert Somwalt von der US-Verkehrssicherheitsbehörde.

Die Seastreak Wall Street hatte im morgendlichen Berufsverkehr von New Jersey kommend mit großer Wucht einen Anleger gerammt. Dabei wurde der Steuerbordrumpf des Katamarans fast einen halben Meter aufgerissen, allerdings etwa 40 Zentimeter über der Wasserlinie. An Bord wurden die mehr als 300 Passagiere durch die Kollision umgestoßen oder von den Sitzen gerissen. Die meisten Menschen verletzten sich, als sie die Aufgänge der Fähre herunterstürzten. Etwa zehn Passagiere wurden schwer verletzt.

Unterdessen wurde bekannt, dass die mit 38 Knoten (70 Kilometer in der Stunde) operierende Schnellfähre mehrfach Probleme hatte. Schon zweimal, in den Jahren 2009 und 2010, soll das 43 Meter lange Schiff Anleger gerammt haben. Dabei sei zwar der Rumpf beschädigt worden, schlimmere Folgen habe es aber nicht gegeben. Allerdings sei das Leck beim ersten Unfall immerhin fast einen Meter groß gewesen. Im vergangenen Jahr sei das Schiff völlig überholt worden und habe einen neuen Antrieb bekommen.

Tausende Menschen benutzen täglich die Fähren, die Manhattan etwa mit den Vierteln Staten Island, Brooklyn oder Queens sowie mit dem Bundesstaat New Jersey verbinden. Pendler fahren mit den Booten zur Arbeit, Touristen genießen die Aussicht auf Manhattans Skyline.

Immer wieder kommt es im Hafen von New York, wo sich der Atlantik, der East- und der Hudson River treffen, aber auch zu Fährunglücken. So prallte 2003 eine Staten-Island-Fähre mit hoher Geschwindigkeit gegen einen Anleger. Elf Menschen starben, Dutzende wurden zum Teil schwer verletzt. Bei einem ähnlichen Unglück im Mai 2010 wurden ebenfalls Dutzende Passagiere verletzt.

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