Überblick:Chronologie schwerer Busunglücke in Deutschland

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Schwere Busunglücke wie das in Oberfranken mit vielen Toten sind in Deutschland zum Glück verhältnismäßig selten. Ein Überblick über vergleichbare Fälle in den vergangenen Jahren.

Bei einem Busunfall auf der Autobahn 9 sind am Montag in Oberfranken 18 Menschen ums Leben gekommen. Früher kam es in der Münchberger Senke immer wieder zu schweren Unfällen. Ein besonders verheerender ereignete sich am 19. Oktober 1990 in der Nähe von Münchberg, nur wenige Kilometer vom Unglücksort entfernt. In den Unfall in der Münchberger Senke waren damals bei dichtem Nebel mehr als 100 Fahrzeuge verwickelt, insgesamt zehn Menschen starben. Seitdem wurde der Streckenabschnitt umgebaut und entschärft.

Doch schwere Fahrzeugunglücke geschehen keineswegs nur an besonders gefährlichen Stellen. Busunglücke mit vielen Toten wie das in Oberfranken sind in Deutschland zwar vergleichsweise selten, sie kommen aber immer wieder vor. Oft waren Übermüdung, Unaufmerksamkeit oder waghalsige Überholmanöver die Ursache, seltener lag es an technischen Defekten.

Ein Überblick über tödliche Reisebusunfälle in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren:

Oktober 2015: Ein Bus voller Schüler verunglückt auf der A4 bei Erfurt. Der Bus war nach einem Überholmanöver von der Straße abgekommen und umgekippt. Ein vierjähriger Junge stirbt. Der Fahrer des Busses wird später zu neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt - wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung.

Dezember 2014: Bei einem Busunfall auf der A4 bei Bad Hersfeld in Hessen kommen fünf Menschen ums Leben. Der Bus war mit einem schlingernden Auto zusammengestoßen und eine Böschung hinabgestürzt.

Juli 2014: Elf Menschen sterben, als auf der A4 bei Dresden ein Reisebus aus Polen auf einen ukrainischen Bus auffährt. Insgesamt wurden 69 Menschen verletzt, 39 davon schwer. Gegen den Fahrer des polnischen Doppeldecker-Reisebusses vom Typ Setra 431 DT wird wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt. Vermutlich war der Mann am Steuer eingeschlafen.

Juni 2013: Ein Reisebus mit einer Schulklasse aus Polen an Bord fährt auf der A9 bei Ingolstadt in eine Böschung, als der Fahrer versucht ein anderes Fahrzeug zu überholen. Eine Frau stirbt, etwa drei Dutzend Schüler werden verletzt.

September 2010: 14 Polen sterben bei Berlin, als eine Autofahrerin die Kontrolle über ihr Fahrzeug verliert und einen Bus rammt, der daraufhin gegen einen Brückenpfeiler kracht.

November 2008: Nahe Hannover geht auf der A2 ein Reisebus wegen eines technischen Defekts in Flammen auf. 20 Mitglieder einer Reisegruppe auf dem Rückweg von einer Kaffeefahrt kommen ums Leben.

Juni 2007: Auf der A14 zwischen Magdeburg und Dresden kommen 13 Insassen ums Leben. Ein Lastwagen war auf den Bus aufgefahren. Der 48 Jahre alte Lastwagenfahrer war offenbar unaufmerksam und hatte den Bus am Ende eines Staus viel z uspät erkannt. Zwei Jahre später wird er wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung zu einer Bewährungsstrafe von neun Monaten verurteilt.

© SZ.de/dpa/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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Oberfranken
:Polizei bestätigt: 18 Tote nach Reisebus-Unglück auf der A 9

Der Bus mit einer Senioren-Reisegruppe aus Sachsen ist auf der Autobahn beim fränkischen Münchberg auf einen Sattelzug aufgefahren und in Flammen aufgegangen. 30 Menschen wurden verletzt.

Von Olaf Przybilla, Münchberg

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