Die Betreiberfirma des verunglückten Titan-Tauchboots stellt nach eigenen Angaben ihre Fahrten ein. "Oceangate hat alle wissenschaftlichen und kommerziellen Tätigkeiten beendet", hieß es am Donnerstag in einem Banner auf der Webseite des Unternehmens. Weitere Details nannte das Unternehmen zunächst nicht.
Das Tauchboot Titan war am 18. Juni verschollen, nachdem es zu einer Erkundungstour zum Wrack der 1912 gesunkenen Titanic aufgebrochen war. Einige Tage nach dem Verschwinden hatte ein Tauchroboter Trümmer entdeckt, die von der US-Küstenwache am 22. Juni dem Tauchboot zugeordnet wurden. Damit galt der Tod von fünf Insassen an Bord als sicher.
Verschollenes Tauchboot:"Titan" implodierte wohl schon am Sonntag
Die in der Nähe des "Titanic"-Wracks gefundenen Trümmerteile gehören der US-Küstenwache zufolge zum verschollenen Tauchboot. Die Rede ist von einer "katastrophalen Implosion".
Sicherheitsstandards sind mutmaßlich umgangen worden
An Bord der Titan waren der Franzose Paul-Henri Nargeolet (77), der britische Abenteurer Hamish Harding (58), der britisch-pakistanische Unternehmensberater Shahzada Dawood (48) und dessen 19-jähriger Sohn Suleman. Der Chef der Betreiberfirma Oceangate, Stockton Rush (61), steuerte das Boot.
Alles deutet darauf hin, dass der Rumpf der Titan aufgrund des enormen Wasserdrucks nachgab und implodierte. Nach Einschätzung verschiedener Experten hatten die Entwickler und Betreiber des Tauchboots anerkannte Standards umgangen und Warnungen missachtet. Medienberichten zufolge warnte schon 2018 ein Brief der Organisation Marine Technology Society (MTS) vor dem experimentellen Charakter des touristischen Angebots, und dass die Fahrten in einer Katastrophe enden könnten.