Rettungsaktion in Thailand:Erste Jungen aus der Höhle gerettet

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  • Medienberichten zufolge sind vier der der in einer Höhle in Thailand eingeschlossenen Jungen in Sicherheit. Die übrigen sollen Montag (Ortszeit) befreit werden.
  • Seit dem frühen Morgen läuft die Rettungsaktion für die zwölf Jungen und ihren Fußballtrainer.
  • Der Plan ist, die Jungen jeweils einzeln mit zwei Tauchern nach draußen zu bringen. Der Einsatz wird wohl zwei bis drei Tage andauern.

Die Rettungsaktion aus der Höhle in Thailand, in der zwölf Jungen und ihr Trainer eingeschlossen sind, ist angelaufen. Thailändischen Behörden zufolge sind bereits vier Jungen gerettet worden. Der Bangkok Post zufolge konnten zwei Jungen per Hubschrauber ins nächstgelegene Krankenhaus gebracht werden. Die übrigen Mitglieder der Jugend-Fußballmannschaft sollten am Montag (Ortszeit) aus der Höhle befreit werden.

Die vier befreiten Jungen sind nach Angaben des Chefs der Rettungsmission in ärztlicher Behandlung. Das sagte Provinzgouverneur Narongsak Osottanakorn am Sonntagabend (Ortszeit) vor Journalisten. Damit war die genaue Zahl der Geretteten unklar: Frühere Aussagen der Katastrophenschutzbehörde, wonach bereits sechs Jungen aus der Höhle gebracht wurden, bestätigte der Gouverneur nicht. "Die Operation heute lief sehr problemlos", sagte Narongsak. "Wir waren heute schneller als erwartet." Er fügte hinzu, die Rettungsaktion werde in 10 bis 20 Stunden fortgesetzt. Die Taucher müssten nun die Atemluftvorräte auffrischen, die in der ersten Phase aufgebraucht worden seien. Alle Jungen hätte Atemmasken getragen und seien von den Tauchern durch die Tunnel geleitet worden. "Ich bin froh, dass wir unsere Mission erfolgreich für die ersten vier abgeschlossen haben."

Die Behörden hatten zuvor mehrere Möglichkeiten ausgelotet, wie die Eingeschlossenen am besten aus der Höhle befreit werden könnten. Die Versuche, die Gruppe mit Dutzenden Probebohrungen zu erreichen, blieben allerdings erfolglos. Nun sollen die Jungen im Alter zwischen 11 und 16 Jahren und ihr 25 Jahre alter Trainer, jeweils von mindestens einem Taucher begleitet, aus der Höhle hinaus tauchen. Osotthanakorn zufolge waren an der Rettungsaktion insgesamt 18 Taucher beteiligt. Der Einsatz werde vorraussichtlich zwei bis drei Tage dauern.

Die Rettungsaktion ist äußerst gefährlich: Selbst die professionellen Taucher benötigten etwa fünf bis sechs Stunden, um von der Gruppe zum Ausgang zu gelangen. Am Freitag war bereits ein ehemaliger Marinetaucher bei dem Versuch gestorben, eine Sauerstoffleitung zu den eingeschlossenen Fußballern zu installieren. Einige der Jungen sind keine guten Schwimmer. Tauch-Erfahrung hat kaum einer. Helfer pumpen deswegen bereits seit Tagen Wasser aus der Höhle, damit so viele Stellen wie möglich auch ohne Tauchgang passiert werden können.

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Die Jungen und ihr Trainer sollten jeweils von zwei Tauchern durch die teilweise überflutete Höhle ins Freie begleitet werden. Die Zeit drängt wegen vorhergesagten Monsunregens, mit dem die Wasserpegel in der Höhle weiter steigen dürften. Sauerstoffmangel und schlechte Wetteraussichten erhöhten zudem den Druck auf die Retter. An dem Aufenthaltsort der Gruppe ist der Sauerstoffgehalt in der Luft mittlerweile von 21 Prozent auf 15 Prozent gesunken. Der Gruppe scheint es dennoch den Umständen entsprechend gut zu gehen. In einer Videobotschaft und einem Brief hatten sie sich an ihre Eltern und Freunde gewandt.

Vor der Höhle warten Ärzte, um die ersten Geretteten in Empfang zu nehmen. Auch Hubschrauber stehen bereit. Damit der Einsatz nicht durch das Großaufgebot an Medien behindert wird, sperrten die Behörden den Eingang zur Höhle weiträumig ab. Mehr als 1000 Journalisten aus aller Welt, die das Drama zum Teil schon seit Beginn verfolgen, mussten die Gegend verlassen.

Die zwölf Jungen und ihr Fußballtrainer sind nach einer überraschenden Sturzflut seit 23. Juni in der Höhle in der Provinz Chiang Rai eingeschlossen. Sie sitzen an einer trockenen Stelle etwa vier Kilometer im Höhleninneren fest. Der Rückweg ist den Jugendlichen aufgrund des überfluteten Höhlentrakts versperrt. In den nächsten Tagen soll es wieder heftige Regenfälle geben. In Südostasien ist gerade Monsunzeit.

© SZ.de/ap/dpa/ankl/holz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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