Im Höhlendrama von Thailand sind dem Militär zufolge am Dienstag bislang drei weitere Eingeschlossene gerettet worden. Bilder vom Nachmittag zeigten Krankenwagen mit Blaulicht, die sich von der Höhle entfernten. Lokale Medien berichteten, es soll sich um das jüngste Mitglied der Fußballmannschaft handeln, einen Elfjährigen mit dem Spitznamen Titan. Die Nachrichtenagentur AFP schreibt dagegen, es sei unklar, ob es sich bei dem elften Geretteten um den 25-jährigen Trainer der zwölf Jungen handelte oder um ein weiteres Kind.
Am Morgen hatten die letzten Vorbereitungen für den dritten Tag der Rettungsaktion begonnen. Rettungswagen, Soldaten und weitere Helfer wurden vor der Höhle gesichtet. Der Einsatz soll nach Angaben der Einsatzkräfte am Dienstag abgeschlossen werden. Erneut wollten Spezialtaucher die übrigen Eingeschlossenen aus der teils überfluteten Tham-Luang-Höhle im Norden des Landes holen.
Derzeit sitzen dort noch zwei der insgesamt 13 Mitglieder der Fußball-Mannschaft fest, inzwischen schon seit 17 Nächten. Auch vier Retter, darunter ein Arzt, die die vergangenen Tage mit den Jungen in der Höhle ausgeharrt haben, sollen am Dienstag ins Freie kommen. Der Weg nach draußen beträgt etwa vier Kilometer. Seit Sonntag gelang es den Tauchern nach und nach, die Jungen in Sicherheit zu bringen.
Die Rettungsaktion ist auch ein Kampf gegen die Zeit. Am Dienstag setzte in der Region an der Grenze zu Myanmar wieder heftiger Regen ein. In Südostasien ist gerade Monsunsaison. Befürchtet wird, dass durch den Regen auch der Pegel in der Höhle wieder steigen könnte, so dass die Hilfsaktion abgebrochen werden muss.
Fußballer müssen für Tests eine Woche im Krankenhaus bleiben
Das Drama dauert bereits seit dem 23. Juni. Das Team aus zwölf Jungen zwischen elf und 16 Jahren und ihrem 25-jährigen Betreuer war bei einem Ausflug in die Tropfsteinhöhle von Starkregen überrascht worden. Von den acht Jugendlichen, die am Sonntag und Montag gerettet wurden, seien alle "sicher und gesund", sagte der Provinzgouverneur. Sie werden in einem Krankenhaus der Provinzhauptstadt Chiang Rai behandelt, etwa 50 Kilometer von der Höhle entfernt.
Alle acht seien aber in guter körperlicher und mentaler Verfassung, sagten Vertreter der thailändischen Gesundheitsbehörden. Zwei Jungen erhielten wegen einer Lungenentzündung Antibiotika, sie seien aber "in normalem Zustand". "Keiner der acht Jungen hat heute Fieber", sagte Jesada Chokedamrongsuk vom Gesundheitsministerium. Alle seien geröntgt worden, zudem seien Blutuntersuchungen vorgenommen worden. Sie würden essen, herumlaufen und sprechen. Einige hätten auch schon nach Schokolade gefragt. Die ersten Geretteten durften auch schon ihre Eltern sehen. Allerdings noch getrennt durch eine Glaswand, um einer Infektionsgefahr vorzubeugen. Chokedamrongsuk zufolge sollen die Jungen für Testergebnisse eine Woche lang im Krankenhaus bleiben.
Die Rettung des Fußballteams namens "Wildschweine" ist sehr gefährlich. An manchen Stellen ist der Weg so eng, dass die Taucher ihre Atemluft-Flaschen abschnallen müssen. Darüber hinaus kann man im Wasser kaum sehen. Bei der Vorbereitung der Mission ertrank am Freitag ein erfahrener thailändischer Profi-Taucher. Jetzt nehmen jeweils zwei Retter die Jungen, von denen kein einziger tauchen kann, ins Schlepptau. Alle tragen Taucheranzüge und sind mit Taucherbrillen ausgerüstet. Die Profis versorgen sie mit Luft.
Insgesamt sind mehr als tausend Retter beteiligt. Das Kernteam besteht aus 18 Spezialtauchern, davon der größte Teil aus Ländern wie Australien und Großbritannien.