Terrorismus:Schweden diskutiert nach Lkw-Anschlag über Abschiebepraxis

Kerzen leuchten für die Opfer des LKW-Anschlags in Stockholm. (Foto: Markus Schreiber/Archiv)

Stockholm (dpa) - Mit einer landesweiten Schweigeminute hat Schweden am Montagmittag der Opfer des mutmaßlichen Terroranschlags in Stockholm gedacht.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Stockholm (dpa) - Mit einer landesweiten Schweigeminute hat Schweden am Montagmittag der Opfer des mutmaßlichen Terroranschlags in Stockholm gedacht.

Bei bewölktem Himmel versammelten sich in der schwedischen Hauptstadt viele Menschen rund um den Tatort und das Rathaus, vor dem Flaggen in den schwedischen Farben Blau und Gelb auf halbmast wehten. Bei einer Gedenkfeier im angrenzenden Park wollte Regierungschef Stefan Löfven anschließend eine Rede halten. Auch die schwedische Königsfamilie sowie Vertreter des Reichstags nahmen an der Schweigeminute teil.

Ein Lastwagen war am Freitag in eine große Einkaufsstraße gerast. Dabei waren vier Menschen getötet und 15 verletzt worden. Drei Tage nach dem Lkw-Anschlag in Stockholm beginnt in Schweden

Im Land hat unterdessen die Diskussion um die Durchsetzung von Abschiebungen begonnen. Dem mutmaßlichen Attentäter war 2016 das Aufenthaltsrecht in dem Land verwehrt worden.

Statt Schweden zu verlassen, war der 39-jährige Usbeke untergetaucht. „Wenn die Angaben, die wir über die Person bekommen haben, stimmen, dann müssen wir verlangen, dass jemand dafür die Verantwortung übernimmt. Vor allem von der Regierung“, sagte der Chef der Rechtspopulisten, Jimmie Åkesson, im schwedischen Fernsehen.

Zuvor hatte Schwedens Regierungschef eine konsequentere Abschiebepraxis angemahnt. Nach Angaben der schwedischen Grenzpolizei sind rund 12 000 Menschen nach abgelehnten Anträgen in Schweden nicht auffindbar.

Auch die Bundesregierung will Ausländer ohne Bleiberecht konsequenter abschieben und Gefährder besser kontrollieren.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: