Berlin:Nach Terroranschlag: Opferbeauftragter immer noch gefragt

Berlin (dpa) - Der Terroranschlag an der Berliner Gedächtniskirche vor zwei Jahren war für den Opferschutzbeauftragten Edgar Franke eine Zäsur in Deutschland. "Es war für die Politik ein Lernprozess, Menschen zu betreuen, die wirklich schwer traumatisiert waren", sagte Franke der Deutschen Presse-Agentur.

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Berlin (dpa) - Der Terroranschlag an der Berliner Gedächtniskirche vor zwei Jahren war für den Opferschutzbeauftragten Edgar Franke eine Zäsur in Deutschland. „Es war für die Politik ein Lernprozess, Menschen zu betreuen, die wirklich schwer traumatisiert waren“, sagte Franke der Deutschen Presse-Agentur.

Die Kritik der Betroffenen an den Reaktionen der Politik sei sehr ernst genommen worden. „Weil man gesehen hat, dass dieser Terroranschlag Bürger stellvertretend für den Staat getroffen hat. Und dass der Staat deswegen eine besondere Verantwortung hat.“

Er habe allerdings erwartet, dass das Bedürfnis der Terroropfer nach Kontakt zur Politik mit der Zeit abnimmt, sagte Franke. „Aber das war nicht so. Es gab ganz viele Treffen“, berichtet er. „Oftmals brauchen Menschen auch jetzt noch jemanden, der ihre Geschichte hört, auch mehrere Stunden lang. Ein Repräsentant des Staates. Das ist für viele wirklich wichtig.“ Bei seinen Gesprächen ginge es zum Beispiel um finanzielle Sorgen, aber auch um psychische Probleme. Dann versuche er, passgenaue Hilfen zu finden. Bisher seien knapp vier Millionen Euro an Entschädigung gezahlt worden.

Am 19. Dezember 2016 war der Terrorist Anis Amri mit einem Lastwagen in den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche gerast. Er tötete 12 Menschen und verletzte mehr als 70, teils schwer.

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