Hannover:Bericht: Abschiebehäftlinge in Gefängnis misshandelt

Hannover (dpa) - In der Justizvollzugsanstalt Hannover-Langenhagen sollen einem Medienbericht zufolge Abschiebehäftlinge misshandelt worden sein. Ehemalige Insassen schilderten in einem Beschwerdebrief, sie seien bei der Aufnahme geschlagen und beleidigt worden, berichtete die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" am Donnerstag.

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Hannover (dpa) - In der Justizvollzugsanstalt Hannover-Langenhagen sollen einem Medienbericht zufolge Abschiebehäftlinge misshandelt worden sein. Ehemalige Insassen schilderten in einem Beschwerdebrief, sie seien bei der Aufnahme geschlagen und beleidigt worden, berichtete die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ am Donnerstag.

Die Insassen hätten zum Beispiel nicht zur Toilette gehen dürfen und bis auf drei Stunden am Tag seien die Türen geschlossen gewesen, heißt es in dem Schreiben. Zudem seien sie grundlos in Strafräume gekommen. Der Flüchtlingsrat Niedersachsen, der in der JVA eine Abschiebehaftberatung anbietet, bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass ein solches Schreiben bei ihnen eingegangen ist.

Staatsanwältin Kathrin Söfker bestätigte der dpa, dass seit Freitag vergangener Woche eine Anzeige von zwei Personen gegen die JVA vorliege. Demnach soll es zu Übergriffen gekommen sein. „Wir werden das jetzt überprüfen“, sagte Söfker. Der Leiter der JVA, Matthias Bormann, sagte der Zeitung: Es werden keine Gefangenen gegen ihren Willen festgehalten oder gar geschlagen.

Auch das Justizministerium weiß von den Vorwürfen und hat die JVA um einen gesonderten Bericht gebeten. Bereits am 2. März hatte der Flüchtlingsrat Niedersachsen nach Angaben eines Ministeriumssprechers eine E-Mail mit dem Beschwerdeschreiben an die Behörde geschickt. Das Ergebnis der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen bleibt abzuwarten, hieß es vom Justizministerium am Donnerstag zu dem Fall.

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