Sternenhimmel August:Die Perseiden erreichen ihr Maximum

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Illustration: M. Rothe (Foto: Illustration: M. Rothe)

Bis zu 100 Leuchtspuren stündlich flitzen in der Nacht zum 12. August über den Himmel. Diesmal stört kein Mondlicht, weshalb sich der bekannte Meteorschauer besonders gut beobachten lässt.

Von Helmut Hornung

Highlight: In der Nacht zum 12. August lohnt sich der Blick nach oben. Klaren Himmel vorausgesetzt, sollten zwischen 22 und 4 Uhr stündlich an die 100 Leuchtspuren über das gesamte Firmament flitzen - die Perseiden erreichen ihr Maximum. In diesem Jahr stört kein Mondlicht, weshalb sich der wohl bekannteste Meteorschauer besonders gut beobachten lässt. Was aber verbirgt sich hinter diesem Feuerwerk? Sind es etwa die Gase abgestorbener Pflanzen, wie Gelehrte in der Antike meinten? Der berühmte Naturphilosoph Aristoteles behandelte die himmlischen Blitze in seinem Buch "Meteorologie" zusammen mit allen möglichen anderen Erscheinungen innerhalb der Erdatmosphäre. Denn "Meteor" bedeutet im Griechischen "in der Luft schwebend", und dazu zählten damals neben Sternschnuppen auch Kometen, Lichtringe um Sonne und Mond sowie Regenbögen und Gewitter. Ebenso rätselhaft waren Steine, die gelegentlich vom Himmel fielen. Erst im 18. Jahrhundert brachte Ernst Florens Friedrich Chladni diese Brocken - Meteorite genannt - mit Sternschnuppen in Verbindung. Der Forscher vermutete, dass sie aus dem Weltraum kommen. Hundert Jahre später fand Giovanni Schiaparelli heraus, dass die Perseiden von dem periodischen Kometen Swift-Tuttle abbröseln und damit tatsächlich kosmischen Ursprungs sind.

Illustration: M. Rothe (Foto: Illustration: M. Rothe)

Sterne und Sternbilder: Hoch im Süden prangt das Sommerdreieck mit den hellen Sternen Atair im Adler, Deneb im Schwan und Wega in der Leier. Richtung Westen funkeln Herkules, Krone und Bootes. Von Südosten nach Südwesten schimmern dicht über dem Horizont gleich vier Sternbilder des Tierkreises: Wassermann, Steinbock, Schütze und Skorpion. Die markante Figur des Großen Wagen finden wir im Nordwesten, das "W" der Kassiopeia im Nordosten. In dieser Richtung leuchten auch Pegasus und die Sternenkette der Andromeda.

Planeten, Mond und Meteore: Während Merkur und Mars unsichtbar bleiben, glänzt Venus als heller Abendstern knapp über dem Westhorizont. Jupiter gelangt am 20. August in Opposition und zeigt sich die ganze Nacht. Schon am 2. August steht Saturn in dieser Position und damit ebenfalls der Sonne am irdischen Himmel genau gegenüber. Beide Gasplaneten strahlen im Sternbild Steinbock um die Wette. Der Fahrplan des Mondes: Neumond am 8. August, erstes Viertel am 15. August, Vollmond am 22. August und letztes Viertel am 30. August. Um den 12. August treffen besonders viele Perseiden mit dem Höllentempo von 216.000 Kilometern pro Stunde auf die Erdatmosphäre. Dort reißen die Staubkörnchen in ungefähr 80 bis 100 Kilometer Höhe einen Luftkanal, der blitzartig aufleuchtet und gelegentlich für ein paar Sekunden nachglimmt.

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