Zur Vorbeugung der sich im östlichen Europa ausbreitenden Afrikanischen Schweinepest fordert der Bauernverband, 70 Prozent aller Wildschweine in Deutschland präventiv zu erschießen. Das sagte Vizepräsident Werner Schwarz der Rheinischen Post. Auch die Tötung von Muttertieren und Frischlingen müsse erlaubt werden, um zu verhindern, dass die Wildschweine ihre domestizierten Artgenossen anstecken.
Schwarz sagte, dass der Anbau von Mais für Biogasanlagen dazu geführt habe, dass Wildschweine mehr Nahrung und Verstecke finden. Das Tierleid bei einer Jagd sei aber deutlich geringer als durch die Pest. Agrarminister Christian Schmidt (CSU) stimmte dem zu. "Eine intelligente Reduzierung des Wildschweinbestandes spielt eine zentrale Rolle bei der Prävention", sagte er. Dafür müssten auch die Schonzeiten aufgehoben werden.
Zu weiteren Präventionsmaßnahmen sollen Hundestaffeln der Polizei an den Grenzen, Verpflichtungserklärungen für Erntehelfer und Desinfektion von Transportern gehören. Die Afrikanische Schweinepest ist für den Menschen ungefährlich, für Schweine aber tödlich und hochansteckend. Schon ein weggeworfenes Wurstbrot mit dem Fleisch eines infizierten Tieres kann andere Schweine anstecken.