Die argentinische Marine vermisst ein U-Boot. Seit Mittwoch habe man keinen Kontakt mehr zu der 44-köpfigen Besatzung der ARA San Juan, sagte der Marinesprecher Enrique Balbi am Freitag auf einer Pressekonferenz. Man habe eine umfangreiche Suchaktion rund um den letzten bekannten Aufenthaltsort des U-Bootes gestartet, bislang ohne Ergebnis.
Die A RA San Juan, ein 65 Meter langes Diesel-Elektro-Boot vom Typ TR-1700, wurde in der Werft Thyssen Nordseewerke in Emden gebaut und lief 1983 vom Stapel. Sie war vor über einer Woche zu einem Routineeinsatz nach Ushuaia nahe des südlichsten Zipfels von Argentinien aufgebrochen. Nach drei Tagen trat die "San Juan" den Rückweg zu ihrer Basis in Mar del Plata rund 240 Kilometer südlich von Buenos Aires an.
Am Donnerstagnachmittag begann Argentinien mit zwei Korvetten und einem Zerstörer die Suche nach dem U-Boot. Auch ein Flugzeug kam dabei zum Einsatz. Die Suchaktion werde allerdings durch schlechte Sicht- und Wetterverhältnisse erschwert, erklärte Balbi. Er dementierte Medienberichte, nach denen es an Bord des Schiffs ein Feuer gegeben haben soll.
Balbi sagte, die Marine wisse bisher nicht, was passiert sei. Man vermute, dass es ein ernstes Problem mit der Kommunikationsausrüstung, der Stromversorgung, Kabeln, der Antenne oder anderer Ausrüstung gegeben habe. In diesem Fall sieht das Protokoll der Marine das Auftauchen des U-Boots an die Oberfläche vor.
Das Boot hat laut Balbi Proviant für mehrere Tage an Bord. Es kann seine Fahrt auch bei Verständigungsschwierigkeiten fortsetzen.