Corona-Epidemie:Die verbotene Stadt

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Die Spanische Treppe in Rom, am Dienstagvormittag, bei schönem Wetter. (Foto: Remo Casilli/Reuters)

Alle Wege führten mal nach Rom. Jetzt ist ganz Italien Corona-Risikogebiet. Über ein Land, das nicht wiederzuerkennen ist.

Von Oliver Meiler, Rom

Der Ton ist weg, der Sound der Stadt, als hätte jemand am Knopf gedreht. Die Stimmen der Kinder aus der Schule, das Gelächter der Carabinieri am Handy, sogar das Gefiedel des Geigenspielers, der immer und immer wieder die Titelmelodie aus dem Film "Der Pate" spielte, lächelnd und falsch. Alles weg. Rom ist auf lautlos gestellt. Auch "Mimmo", den Obdachlosen, hört man nicht mehr. Und "Mimmo" hört man sonst immer, auch in der Nacht, wenn er viel getrunken hat. Er ruft den Touristen unflätige Dinge zu, die sie nicht verstehen. Aber gerade sind ja auch die Touristen weg, achtzig Prozent haben ihre Buchungen annulliert, steht in der Zeitung. Es fühlt sich an wie hundert Prozent.

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