SZ-Kolumne "Bester Dinge":Selbst ist der Rocker

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(Foto: Screenshot Youtube)

Rod Stewart füllt jetzt Schlaglöcher auf. Und engagiert sich für eine erträgliche Menopause. Nicht ganz uneigennützig.

Von Violetta Simon

"I don't wanna talk about it, how you broke my heart", mag sich Rod Stewart angesichts der Schlaglöcher nahe seinem Anwesen in Essex gedacht haben - und nahm die Sache selbst in die Hand. "Ich repariere die Straße, in der ich wohne, weil sich niemand darum kümmern kann", verkündete der Sänger mit der Reibeisenstimme kürzlich in einem Instagram-Video, das ihn dabei zeigt, wie er die Schlaglöcher mit Warnweste und Schaufel bewaffnet höchstpersönlich auffüllt. Was er damit eigentlich sagen wollte: Ich komme hier mit meinem Ferrari nicht durch! Wenn der 77-Jährige mit dem Sportwagen im "Rhythm of my heart" über die Straße gerumpelt wäre, wäre wohl nicht nur die Achse gebrochen.

Jetzt macht der Rocker mit der Palmgras-Frisur und den Leopardenleggins als Frauenversteher von sich reden: Der Brite ruft seine Anhänger dazu auf, die Bedürfnisse britischer Frauen in den Wechseljahren stärker zu berücksichtigen und allen eine entsprechende Hormonbehandlung etwa mit Östrogengels zugänglich zu machen. Dass ein Mann wie Rod Stewart weiß, wie ätzend Schweiß-, Wut- und Heulanfälle sind, lässt darauf schließen, dass auch er unter Wechseljahr-Symptomen zu leiden hatte - unter denen seiner Frau Penny Lancaster. Es sei erschreckend gewesen, das sei nicht die Person, die er geheiratet habe, klagte er in einer britischen Zeitung , und fügte hinzu: Männern beizubringen, die Menopause zu verstehen, könne Ehen retten.

Nun, die Ehe wurde offenbar dank der Hormone gerettet. Jetzt sollen sie auch andere bekommen. Auch die Straße ist wieder befahrbar. Es mag paradox klingen, aber zuweilen lassen sich Probleme am effektivsten von Menschen lösen, die dabei an sich selbst denken.

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