Richterbund:Unerledigte Fälle der Justiz: NRW mit zweithöchstem Anstieg

Zahlreiche Akten sind auf einem Schreibtisch ausgelegt. (Foto: Lando Hass/dpa/Symbolbild)

Mehr Verfahren, komplexe Ermittlungen, wenig Juristen. Bundesweit türmt sich ein Berg unerledigter Arbeit bei den Staatsanwaltschaften. Den zweithöchsten Anstieg hat NRW.

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Düsseldorf/Berlin (dpa/lnw) - Der Berg unerledigter Fälle, der sich bei den Staatsanwaltschaften in Nordrhein-Westfalen türmt, ist weiter gewachsen. Waren es Ende März noch 226.000 offene Verfahren, stieg die Zahl zur Jahreshälfte auf 231.000 unerledigte Fälle, wie die vom Richterbund herausgegebene „Deutsche Richterzeitung“ berichtete.

Nordrhein-Westfalen habe nach Hamburg den zweithöchsten Anstieg bundesweit zu verzeichnen. Die Steigerung betrug demnach binnen zwei Jahren 36 Prozent - nur Hamburg hatte mit 57 Prozent mehr.

Bundesweit waren Mitte des Jahres (30. Juni) fast 850.000 Verfahren offen gewesen. Dies sei eine Steigerung um 28 Prozent im Vergleich zur Jahresmitte 2021.

„Eine personell ausgelaugte Strafjustiz ist kaum noch in der Lage, mit den wachsenden Aufgaben Schritt zu halten“, warnte der Geschäftsführer des Richterbundes, Sven Rebehn.

Die Strafjustiz müsse angesichts wachsender Aufgaben besser ausgestattet werden. Derzeit hat die Justiz in NRW 1480 Planstellen für Staatsanwältinnen und Staatsanwälte.

© dpa-infocom, dpa:230930-99-389380/2

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