Religion:Grüne fordert breite Auseinandersetzung mit Antisemitismus

Demonstranten verbrennen am 10.12.2017 eine selbstgemalte Fahne mit einem Davidstern in Berlin im Stadtteil Neukölln. (Foto: Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus e.V./dpa)

Bielefeld (dpa) - Die frühere nordrhein-westfälische Bildungsministerin Sylvia Löhrmann hat einen "latenten Judenhass" in Deutschland beklagt.

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Bielefeld (dpa) - Die frühere nordrhein-westfälische Bildungsministerin Sylvia Löhrmann hat einen „latenten Judenhass“ in Deutschland beklagt.

In einem Gespräch mit der in Bielefeld erscheinenden „Neuen Westfälischen“ (Donnerstag) verlangte die Grünen-Politikerin eine breite Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus.

„Mahnmale zur Erinnerung an die deutschen Gräueltaten reichen aus meiner Sicht aber nicht aus“, sagte sie. Daher sollte man die Erinnerungskultur „stetig auffrischen - bis in die Integrationsgesellschaft hinein“.

Löhrmann forderte angesichts des teils ausgeprägten Antisemitismus von Migranten einen offensiven Umgang mit dem Thema. „Wir leben heute Tür an Tür mit zugewanderten Menschen, in deren Heimatländern der Antisemitismus leider oft historisch tief verwurzelt ist“, sagte die ehemalige stellvertretende Ministerpräsidentin.

Vor diesem Hintergrund könne es nicht sein, „dass europäische Juden auf religiöse Symbole wie Kippa oder Davidstern verzichten und viele von ihnen über die Auswanderung nach Israel nachdenken, weil sie Angst vor Gewalt haben“.

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