Paderborn:Polizist im Höxter-Prozess: Geschockt von Aussage

Paderborn (dpa/lnw) - Die Befragung von Angelika W. zu den tödlichen Misshandlungen von Höxter war nach eigener Aussage selbst einem erfahrenen Kripobeamten zu viel. "Ich musste die Vernehmung kurz unterbrechen und den Raum verlassen", sagte der 56 Jahre alte Polizist am Dienstag vor den Landgericht Paderborn aus. Der Ermittler schilderte im Prozess um das sogenannte Horror-Haus die ersten Vernehmungen der Angeklagten nach ihrer Festnahme im Frühjahr 2016.

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Paderborn (dpa/lnw) - Die Befragung von Angelika W. zu den tödlichen Misshandlungen von Höxter war nach eigener Aussage selbst einem erfahrenen Kripobeamten zu viel. „Ich musste die Vernehmung kurz unterbrechen und den Raum verlassen“, sagte der 56 Jahre alte Polizist am Dienstag vor den Landgericht Paderborn aus. Der Ermittler schilderte im Prozess um das sogenannte Horror-Haus die ersten Vernehmungen der Angeklagten nach ihrer Festnahme im Frühjahr 2016.

Zuerst habe Angelika W. alle Schuld auf sich genommen. Sie wolle ihren Ex-Mann Wilfried W. nicht belasten, soll die 48-Jährige zu dem Vernehmungsbeamten gesagt haben. „Zuerst wirkte sie eingeschüchtert“, sagte der Beamte. Als sie dann aber erfahren habe, dass Wilfried W. alle Vorwürfe abstreite, sei es aus ihr herausgesprudelt.

Bei Details zum Verschwinden eines der Opfer habe die Angeklagte eindeutig Täterwissen offenbart. „Ich sollte raten, wie und wo sie die Leiche von Anika W. entsorgt hatten“, sagte der Polizist aus. Dann habe sie geschildert, dass die Leiche zuerst in einer Tiefkühltruhe gelagert und später in einem Ofen verbrannt wurde.

Über Jahre hinweg sollen Angelika und Wilfried W. mehrere Frauen in ein Haus nach Ostwestfalen gelockt und dort schwer misshandelt haben. Das Paar ist wegen Mordes durch Unterlassen angeklagt. Zwei Frauen starben infolge der tödlichen Quälereien.

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