Mühlhausen/Thüringen:„Wodka-Prozess“ muss neu beginnen: Richter befangen

Mühlhausen (dpa) - Der Prozess am Landgericht Mühlhausen um unversteuerten Wodka ist vorerst geplatzt. Das Gericht gab nach Angaben eines Sprechers einem Befangenheitsantrag der Verteidiger statt und hob den eigentlich für Donnerstag geplanten Verhandlungstermin auf. Die Anwälte hatten moniert, dass ein Richter als Duzfreund eines der beiden Angeklagten (31) nicht unvoreingenommen und objektiv entscheiden könne.

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Mühlhausen (dpa) - Der Prozess am Landgericht Mühlhausen um unversteuerten Wodka ist vorerst geplatzt. Das Gericht gab nach Angaben eines Sprechers einem Befangenheitsantrag der Verteidiger statt und hob den eigentlich für Donnerstag geplanten Verhandlungstermin auf. Die Anwälte hatten moniert, dass ein Richter als Duzfreund eines der beiden Angeklagten (31) nicht unvoreingenommen und objektiv entscheiden könne.

Neben dem 31-Jährigen ist ein 43 Jahre alter Mann aus Leinefelde (Landkreis Eichsfeld) wegen gemeinschaftlicher Steuerhinterziehung in besonders schwerem Fall angeklagt. Als Gesellschafter eines branntweinlagers sollen die Männer vor sieben Jahren insgesamt 122 000 Liter reinen Alkohol am Fiskus vorbei in den Handel gebracht haben. Die Anklage geht von einer Steuerhinterziehung in Höhe von 1,59 Millionen Euro aus.

Von 2008 bis 2014 hätte die beiden Männer mindestens 60 Mal Kontakt bei Festen und Familienfeiern gehabt, so die Verteidiger in ihrem Antrag, dem das Gericht entsprach. Die 9. Strafkammer des Landgerichts will nun zeitnah im Januar 2018 in neuer Besetzung von vorn beginnen. Ursprünglich war für Donnerstag mit der Befragung eines ersten Zeugen gerechnet worden.

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